Der Wandel der Immobilienbranche zu Nachhaltigkeit – mehr Schein als Sein?

CEO Michael Maschina, ist ein junger Unternehmer aus Wien, der sich auf die Immobilienbranche fokussiert hat. Seit mehreren Jahren führt er das Familienunternehmen “RUMA Group” und investiert in Gewerbeimmobilien. Mit ihm gemeinsam wollen wir Green Marketing in der Immobilien Welt auf den Zahn fühlen. Und sprechen bislang Tabu-Themen an die den Wandel noch beeinträchtigen.

Das wichtigste in Kürze:

  • Die Immobilienbranche bewegt sich in Richtung Nachhaltigkeit, jedoch langsam.
  • Mieter sehen leider nicht ein mehr zu zahlen, um die Umwelt zu schützen.
  • Veränderungen verursachen oft Staatsverschuldungen die wiederum auf Kosten des Klimaschutzes wieder eingebracht werden.


Bildquelle: unsplash.com/diegogennaro

Da du ja in er Immobilienbranche tätig bist, wär es interessant zu erfahren welche Berührungspunkt du in deiner Branche mit Nachhaltigkeit hast?

Da auch die Immobilienbranche von politischen Legislaturperioden geprägt wird , gibt es natürlich durchaus neue Konzepte verbunden mit staatlichen Förderungen, die Bauherren und Bauträger anreizen sollen nachhaltiger zu agieren.

Findest du, dass Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche noch Zukunftsmusik ist, oder heute schon umgesetzt wird. Wenn ja welche Beispiele kannst du nennen?

Die Nachhaltigkeit ist definitiv schon jetzt Realität , angefangen bei der Bausubstanz  – sprich Dämmung und Verglasung –  um so Energiekosten zu sparen, bis hin zu grünem Strom kommend von Photovoltaik Anlagen o.Ä.

Wird dies auch schon in Österreich umgesetzt oder eher im Ausland?

Der Großteil unserer Mieter nehmen die Nachhaltigkeit  – jedenfalls Marketingtechnisch  – überaus ernst , daher sind Internationale Konzerne natürlich Vorreiter aber auch kleinere Unternehmen ziehen bereits nach.

Denkst du dass viele einfach auf den Zug Nachhaltigkeit aufspringen wollen, ohne diesen Trend wirklich zu leben?

Wie schon vorweggenommen, gibt es sicherlich Marketingkonzepte die mit Ökologisierung punkten wollen ohne den Trend per se politisch zu stützen, jedoch macht das im Endeffekt wenig Unterschied, den die geplanten Maßnahmen werden umgesetzt.

Ist dir in deiner Branche schon mal „Green-Marketing“ untergekommen?  Oder glaubst du nutzten viele Unternehmen diesen Trend als Image Aufwertung und betreiben daher Greenwashing?

Die Medienwelt ist knallhart, deswegen ist das Image natürlich immer der Auslöser für gewisse Umdenken bei Großkonzernen, jedoch bleibt die Frage ob der Druck ausreicht um auch mittelständige Unternehmen dahin zu bringen auf Image zu setzen – dahingestellt ob politischer Gedanke oder Image Polierung. 

Denkst du dass es möglich ist die Branche so zu revolutionieren, damit sie in Zukunft wirklich nachhaltig ist?

Da beißt sich meiner Meinung nach die Katze in den Schwanz – denn wenn man die Branche so subsumiert benötigt es auf allen Ebenen gleichzeitige Innovationen. Verglichen mit der Ökologisierung der Automobilindustrie – hier ein ähnliches Thema,  E Autos zu bauen ist schön und gut , nur fehlt es an der globalen Infrastruktur – siehe Indien , Brasilien o.Ä – um die Stromversorgung der Stationen auch mittelfristig zu gewährleisten. Ein derartig übergeordnete geopolitische Planung globaler Infrastruktur benötigt massives Steuergeld, welches mit großer Inflation einhergeht und zunehmender Staatsverschuldung, was Regierungen wiederum Sparmaßnahmen aufzwingt und wo wird schnell mal gespart – richtig beim Umweltschutz und damit hätte sich der Kreis geschlossen. 

“ …Planung globaler Infrastruktur benötigt massives Steuergeld … Sparmaßnahmen aufzwingt und wo wird schnell mal gespart – richtig beim Umweltschutz und damit hätte sich der Kreis geschlossen.” 

Bist du schon einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gegangen mit deinem Unternehmen, wenn ja warum?

Wir betreiben einige Photovoltaik Anlagen auf unseren Gebäuden ,die diesjährigen Förderungen haben wir nicht beansprucht und auch nicht weiter verfolgt. 

Bildquelle: unsplash.com/mannybecerra

Abschließend, ist es dir persönlich wichtig dein Unternehmen nachhaltig zu gestalten oder machst du es für die Kunden?

Nachhaltigkeit beginnt bei den Vertragsverhandlungen, wenn ein Mieter mehr Mietzins zahlen muss aufgrund gesonderter „nachhaltiger“ Investitionen, hat sich eben erwähntes Projekt meistens schon im Telefonat erübrigt. 

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