Anna Atzmueller Ein nachhaltiger Lebensstil fängt bei einem selbst an und kann am einfachsten im eigenen Zuhause umgesetzt werden. In der Gesellschaft kann man diesbezüglich einen Wandel erkennen.
Spätestens seit dem Coronavirus legen viele Menschen wieder vermehrt Wert darauf, regional einzukaufen und nicht nur das, durch die gewonnene Zeit haben sie sich wieder ihren Gärten gewidmet.
Selbstversorger zu sein liegt voll im Trend, doch die Frage stellt sich, ist das wirklich nur ein Trend oder wurde die Gesellschaft wachgerüttelt und beginnt umzudenken. Dieser Beitrag soll zeigen, was man beachten sollte, wenn man sich künftig selbst versorgen möchte.
Das Wichtigste in Kürze
- Du benötigst keinen großen Garten, um dich zumindest teilweise selbst zu versorgen.
- Ein Leben als Selbstversorger zu führen heißt nicht nur Gemüse und Obst anzubauen. Du kannst auch Strom und Warmwasser selbst erzeugen.
- Bei dem Anbau von Gemüse und Obst solltest du ertragreiche Sorten wählen.
Was du beachten solltest, wenn du dich für ein Leben als Selbstversorger: In entscheidest
Was braucht man als Selbstversorger*in?
Du benötigst einen Garten oder größeren Balkon, um Gemüse und/oder Obst anzupflanzen. Wenn du Hühner halten möchtest, benötigst du zudem einen Hühnerstall. Wenn du ein Hausbesitzer bist, kannst du auch darüber nachdenken, dir eine Solar- und Fotovoltaikanlage anzuschaffen. So kannst du deinen eigenen Strom erzeugen, dein Wasser erwärmen und bist unabhängig von Strompreisschwankungen. Wenn du in einer Wohnung lebst, ist das natürlich nicht möglich, jedoch kannst du, falls du keinen Balkon hast, auch darüber nachdenken, dir einen Schrebergarten zu mieten. In vielen Städten gibt es auch Gemeinschaftsgärten in denen du dein Obst und Gemüse anpflanzen kannst. Erkundige dich doch bei deinem Stadtamt über etwaige Möglichkeiten.
Wenn du einen eigenen Garten besitzt, empfehlen wir dir ein Hochbeet zu bauen. So kannst du Rückenschonender arbeiten, zudem wird dein Obst und Gemüse von Schnecken geschützt
Welche Gemüsesorten eignen sich am besten?
Als Anfänger solltest du darauf achten, ertragreiche Obst- und Gemüsesorten zu wählen. Sie werden dir schnell eine Freude bereiten und obwohl sie wenig Platz benötigen, tragen sie viele Früchte.
Im Grunde kannst du Obst, Gemüse und Kräuter anbauen, die sich am besten eignen. Für deinen Anfang zeigen wir dir hier:
Gemüse: Salate, Mangold, Karotten, Zwiebeln, Kohlrabi, Gurken, Zucchini
Obst: Apfel, Birne, Marille, Zwetschge, Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren
Kräuter: Basilikum, Salbei, Liebstöckel, Minze, Oregano, Melisse, Rosmarin, Thymian, Schnittlauch, Petersilie
So wirst du ganz einfach zum Selbstversorger
Hühner werden immer beliebter unter den Selbstversorgern.
Jeden Morgen frische Eier, klingt das nicht herrlich? Man braucht auch keinen Bauernhof, um Hühner zu halten. Sie sind mit etwas Auslauf im eigenen Garten und einem selbst gezimmerten Hühnerstall durchaus zufrieden. Sie werden es dir mit Bio-Eiern von glücklichen Hühnern danken.
Wenn du Hühner halten möchtest, um frische Eier zu erhalten, sind diese Rassen besonders gut geeignet, da es sich um Legehühner handelt:
- Araucana (Grünleger)
- Barnevelder
- New Hampshire
- Orpington
- Plymouth Rock
- Rhodeländer
- Rheinländer
- Wyandotten
Dieses Video zeigt dir, was du für eine artgerechte Hühnerhaltung beachten solltest:
Du brauchst kein Anwesen, um dich selbst zu versorgen
Auch in einem kleinen Garten kannst du dich austoben. Der einzige Unterschied zu einem großen ist nur, dass du besser planen musst. So kannst du den ganzen Platz optimal nutzen und bist das ganz Jahr über mit Gemüse und Obst versorgt.
Plane das ganze Jahr im Vorhinein, damit du genau weißt, wann du pflanzen und säen musst und wann du welche Sorte ernten kannst.
Generell gilt:
- Lieber große Pflanzen wie zum Beispiel Fleischtomaten anstatt Cocktailtomaten.
- Gurken beziehungsweise Zucchini lieber früh ernten, da sich das auf den Ertrag auswirkt.
- Wenn du Pflanzenkübel oder Töpfe benutzt, wähle größere als zu kleine, das tut den Pflanzen gut.
- Es gibt Sorten, die wachsen schneller als andere. Schnittlauch und Radieschen zählen zum Beispiel zu den schnell wachsenden Gemüse-/Kräuter-Sorten.
Fazit
Um sich selbst zu versorgen, solltest du auf jeden Fall klein starten. Du weißt nun, dass du kein Anwesen brauchst, um dich zumindest teilweise mit Gemüse und Obst zu versorgen. Um nicht nur im Sommer auf die Früchte des Gartens zurückgreifen zu müssen, ist es bestimmt praktisch, wenn du deinen Ertrag verarbeitest und für den Winter aufhebst.
Selbstversorger zu sein hört nicht im Haus auf, auch hier kannst du dich mit der Sonnenenergie unabhängig von Stromanbietern machen. Diesen Schritt in die Unabhängigkeit zu wagen ist bestimmt nicht einfach, aber du wirst sehen, dass du damit ein Stück Freiheit zurückgewinnen kannst, in einer so hektischen Zeit wie heute.
Selbstversorger.de. (o.D.). Hühner halten im Garten – Grundlagen der Hühnerhaltung für Anfänger. https://www.selbstversorger.de/huehner-halten/ , abgerufen am 21.07.2021
Zachenhofer, J. (o.D.). Selbstversorger*in werden: 8 Tipps für Freiheitsliebende. https://www.loewenzahn.at/magazin/werdet-selbstversorger-warum-wir-verraten-es-euch/ , abgerufen am 21.07.2021
Rösemeier-Buhmann, J. (o.D.). Trend Selbstversorger: Wie man auf wenig Platz viel anbauen kann. https://www.nachhaltigleben.ch/food/selbstversorger-wie-man-auf-wenig-platz-moeglichst-viel-anbaut-3087, abgerufen am 21.07.2021
