Dass die Relevanz von Influencer Marketing in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat, ist unumstritten. Neben den Big Player setzen auch immer mehr kleinere Firmen auf Social-Media-Meinungsmacher für die Unternehmenskommunikation. Doch was sollten nachhaltige Betriebe wissen, bevor sie eine Influencer Kooperation eingehen? Hier findest du die Antwort!

Was ist Influencer Marketing?

Influencer bedeutet übersetzt Meinungsmacher*in und bezeichnet Personen, welche aktiv in den sozialen Netzwerken agieren. Durch die Inhalte, welche produziert und veröffentlicht werden, können diese Personen Anhänger*innen generieren, welche wiederum sehr loyal zum Influencer stehen. Diese Loyalität bietet den Meinungsmacher*innen die Möglichkeit Kooperationen mit Unternehmen einzugehen, indem sie deren Produkte oder Services vorstellen und bewerben. Dadurch kann sowohl die Markenbekanntheit des Unternehmens gesteigert, als auch der Verkauf angeregt werden.

Da Influencer wie reale Menschen mit Stärken und Schwächen auftreten, können sich User*innen leichter mit ihnen identifizieren. Durch ihre Nahbarkeit wirken die Kaufempfehlungen von Influencern oft wie der Ratschlag von guten Freunden – von jemandem, den man kennt, dem man vertrauen kann und dessen Rat man daher gerne befolgt. Das bringt für Unternehmen, die mit Influencern kooperieren, besondere Vorteile. Aufgrund identischer Inhalte und einer Empfehlung des Influencers in den sozialen Medien, profitieren Unternehmen von dem entgegengebrachten Vertrauen der Follower und stärken damit automatisch das Vertrauen zur Marke. Menschen vertrauen Menschen – vor allem bei Kaufentscheidungen.

Welche Influencer gibt es?

Um den richtigen Influencer für dein Unternehmen zu finden, musst du zuerst wissen, wie die Influencer eingeteilt werden und welche Vorteile die einzelnen Arten von Influencer mit sich bringen.

Die gängigste Art Influencer einzuteilen ist die Unterscheidung nach Reichweite. Hier gibt es 5 Ebenen:

  • Mega: Alle Meinungsmacher mit über einer Millionen Follower gelten als Mega-Influencer und erzielen die größte Reichweite.
  • Macro: Jene Influencer zwischen 500.000 und 1.000.000 Follower haben meist ihre Reichweite bereits über eine längere Zeit aufgebaut und verfügen daher über eine relativ treue Anhängerschaft.
  • Mittel: Influencer in dieser Ebene sind meist etablierte Expert*innen in einem bestimmten Interessengebiet. Ihre Followeranzahl liegt bei 50.000 bis 500.000 Personen.
  • Micro: Influencer zwischen 10.000 und 50.000 Follower weisen meist eine sehr hohe Aktivität in ihren Social-Media-Kanälen auf. Durch ihre halbwegs überschaubare Anhängerschaft können sie eine hohe Interaktionsrate erzielen.
  • Nano: Diese Influencer punkten durch ihre besonders enge Bindung mit ihren maximal 10.000 Followern.

Schritt für Schritt zum Erfolg

Um eine erfolgreiche Influencer Kooperation zu implementieren, befolge folgende Punkte:

  1. Bevor du mit der Suche nach einem passenden Influencer beginnst, solltest du dir zuerst überlegen, was du dir von dieser Kooperation erwartest. Zum Beispiel könntest du dir als Ziel setzen, den Absatz deines Produktes zu erhöhen, oder du möchtest deine Marke in einer gewissen Zielgruppe bekannter machen.
  2. Sobald du deine Ziele definiert hast, kannst du mit der Influencer Recherche beginnen. Dabei können dir Tools wie Likometer oder Influencer Marketing Hub helfen. Außerdem kannst du dir die Nominierungen beim Austrian Influencer Marketing Award anschauen, eventuell findest du dort deine/n perfekte/n Kooperationspartner*in.
  3. Den perfekten Influencer gefunden? Dann kontaktiere ihn/sie! Entweder findest du in der Instagram Biografie eine E-Mail Adresse oder du schreibst ihm/ihr gleich direkt über Instagram Direct Messager. Folgende Punkte sollte deine Kooperationsanfrage beinhalten: Vorstellung deines Unternehmens, Informationen zum Produkt, Ziel der Kampagne;
  4. Der Influencer findet deine Markenbotschaft gut und möchte mit dir zusammenarbeiten? Dann musst du im nächsten Schritt ein Detailbriefing erstellen. Dieses sollte Themen wie Do‘s und Don‘ts in der Umsetzung (Wording, Farbschema, etc.), den Kampagnenzeitraum und erforderliche Hashtags / Markierungen beinhalten. Wenn es zur Absprache bezüglich des zu erstellenden Content kommt, solltest du dem Influencer möglichst viel Freiraum lassen, denn er/sie weiß selbst am besten, was bei seiner/ihrer Community gut ankommt und was nicht.
  5. Nach Abschluss der Kampagne solltest du unbedingt den Erfolg der Kooperation messen. Frage den Influencer, ob er/sie dir Einblicke in das Reporting der Kampagne schicken kann. Durch diese Kennzahlen kannst du unterschiedliche Influencer Kooperationen gut miteinander vergleichen und für die Zukunft daraus lernen.

Umsetzungsarten

Bei Influencer Kooperationen unterscheidet man zwischen folgenden Umsetzungsarten:

  • Guest Posting: Das Unternehmen erstellt einen Content, welcher anschließend auf dem Social Media Channel des Influencers gepostet wird.
  • Co-Creating Content: Die Firma und der Influencer erstellen gemeinsam einen Content, welcher anschließend in den Social-Media-Kanälen von entweder dem Unternehmen, dem Influencer oder einem Third-Party-Kanal erscheint.
  • Rabattcodes: Influencer erhalten einen einzigartigen Rabattcode für Produkte, welchen sie mit ihrer Community teilen. Dadurch kann explizit gemessen werden, viele viele Verkäufe auf die Influencer Kooperation zurückzuführen sind.
  • Gifting: Influencer bekommen gratis Produkte zugeschickt und teilen die Produktvorstellung und ihr persönliches Review anschließend mit ihrer Community.
  • Affiliates: Hier handelt es sich um ein ähnliches Prinzip wie bei den Rabattcodes, jedoch bekommen hier die Influencer zusätzlich einen gewissen Prozentsatz eines jeden verkauften Produktes mit dem definierten Rabattcodes.
  • Social Media Mentions: Influencer teilen selbst erstellte Inhalte über das Unternehmen und verlinken die Unternehmensseite.

Vereinbare mit dem Influencer unbedingt vor der Kooperation um welche Umsetzungsart es sich handeln soll. In manchen Fällen eignet sich auch eine Mischung aus den verschiedenen Arten sehr gut.

Quick Tipps

Damit dein Influencer Marketing auch garantiert Erfolg hat, gibt es zum Abschluss noch ein paar Quick Tipps:

  • Dein Ziel ist es den Verkauf deiner Produkte zu steigern? Dann solltest du unbedingt vor der Influencer Kooperation deine Website und den Online-Shop auf Funktionalität und auf das Nutzererlebnis überprüfen. Dadurch kannst du ausschließen, dass User*innen zwar das Produkt kaufen möchten, jedoch aufgrund eines nicht intakten Webshops daran gehindert werden. (Du möchtest weitere Tipps bezüglich deines Online-Shops? Dann lies dir diesen Artikel durch.)
  • Du hast einen passenden Influencer gefunden und möchtest mehrere dieser Art analysieren? Instagram bietet die Möglichkeit dir ähnliche Accounts vorzuschlagen. Um dieses Feature zu nutzen, rufe den Account deines passenden Influencers auf und klicke anschließed rechts auf den Pfeil nach unten.
  • Vor der Kooperation solltest du den Influencer fragen, ob er/sie dir Screenshots von den Instagram Insights bezüglich des Standorts der Abonnent*innen schicken kann. Dadurch erhältst du eine exakte Auflistung, in welchem Land sich die Zielgruppe befindet. Hat der Influencer zum Beispiel überwiegend Follower aus Italien, du verschickst deine Produkte jedoch nur nach Österreich und Deutschland, so ist der er/sie wahrscheinlich nicht der/die Richtige für dich.

Quellenangabe

Campbell, C. & Farrell, J. R. (2020). More than meets the eye: The functional components underlying influencer marketing. Business Horizons, 63(4), 469-479, https://doi.org/10.1016/j.bushor.2020.03.003

Deges, F. (2018). Quick Guide Influencer Marketing. Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22163-8

Jahnke, M. (2021). Influencer Marketing (2. Aufl.). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31892-5

Jörn, J. (2021, 10. Jänner) Influencer Marketing: Micro Influencer im Fokus. suxeedo. https://suxeedo.de/magazine/content/influencer-marketing/