Raus aus dem Silodenken, rein in die Kompetenzentwicklung!
So kann es nicht weitergehen. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Kompetenzen und keiner tut etwas dagegen. Ein Weckruf an alle PersonalentwicklerInnen 🙂
Bereits im Kindergarten lernt der Mensch selbstorganisiert und kreativ: Kinder wählen selbstbestimmt ein Spiel, welches sie befähigt, ihre motorischen Fähigkeiten oder sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Wieso hört dieses Lernverhalten meist schon in der Schule, spätestens im Berufsleben wieder auf?
Wir brauchen einen Quantensprung in Bezug auf das Lernen! Der Nürnberger Trichter funktioniert nicht mehr. Wissen wird nicht verinnerlicht indem jemand vor uns steht und uns etwas Neues erzählt.
Keiner muss den Wissensberg erklimmen!
Wir brauchen heutzutage im Erwachsenenalter kaum mehr wertfreies Wissen. Fehlen uns Informationen, können wir sie uns durch Micro Learning, wahrscheinlich sogar in Form von Mobile Learning, innerhalb von einigen Sekunden zeit- und ortsunabhängig holen.
Doch das alleinige Horten von Wissen bringt uns heute nicht mehr weiter. Gerne zeichne ich hier das Bild des Mitarbeiters mit 100 akademischen Titeln, aber keinerlei BerufsERFAHRUNG, der sich in der Praxis nicht wirklich bewähren kann. Ich habe schon von einigen solch wissensreichen Menschen gehört.
Das zeigt: wir müssen eine Basis an Wissen haben, das wirklich Wichtige ist jedoch, dieses in der Praxis anzuwenden, also zu handeln und das auch noch RICHTIG. Können wir in unterschiedlichen Kontexten richtig handeln, sind wir kompetent.
Schafft Kompetenzen!
Nun sind wir beim springenden Punkt angekommen. Wir benötigen Kompetenzen, um uns heute erfolgreich zu bewähren, als Individuum und als Organisation. Jack Ma, der Gründer von Alibaba, sieht die Kompetenzentwicklung als zentralen Punkt in der Zukunft der Bildung:
Um in einer Organisation Kompetenzen zu schaffen und zu entwickeln, müssen wir einen Ermöglichungsrahmen schaffen. Er befähigt die LernerInnen kreativ und selbstorganisiert ihren Lernprozess zu gestalten, indem er alle benötigten Instrumente zur Organisation und Umsetzung bereitstellt (Erpenbeck & Sauter, 2016, S. 108).
Triggert emotionale Labilisierung!
Durch die direkte Anwendung des selbstorganisiert Erlernten (alleine, in Lernpartnerschaften,… ) kann eine emotionale Labilisierung vonstatten gehen und Kompetenzen und Werte entwickeln sich. Diese kann nur entstehen, wenn emotionale Berührung vonstatten geht (Erpenbeck, S. Sauter & W. Sauter, 2016, S. 70).
So könnte euer Lernprozess aussehen
Ist der Ermöglichungsrahmen geschaffen, könnte der Lernprozess für alle MitarbeiterInnen folgendermaßen aussehen:
Raus aus der Silodenke!
Der Prozess zeigt, dass neues Wissen nur durch das Miteinander erschaffen werden kann. Der Leitsatz „Wissen ist Macht“ gilt heute nicht mehr. Die Wettbewerbsfähigkeit kann nur bestehen bleiben, wenn Wissen geteilt und so neues Wissen erschaffen wird.
Mein Appell
Kompetenzorientierte Personalentwicklung muss zum Alltag werden, um vermitteltes Wissen und vor allem selbstorganisiert Erlerntes auch in der Praxis anwendbar zu machen. MitarbeiterInnen müssen durch einen Ermöglichungsrahmen befähigt werden, ihre Kompetenzen kreativ und selbstorganisiert zu entwickeln, sowie den Lernprozess selbst zu gestalten.
Schaffen wir unseren MitarbeiterInnen den Ermöglichungsrahmen um autonom, kreativ und selbstorganisiert ihre Kompetenzen zu entfalten!
Schluss mit dem Silo Denken, Wissen teilen ist Wissen schaffen!
Seid ihr schon am Weg der Kompetenzentwicklung, vielleicht gar der strategischen Kompetenzentwicklung? Spürt ihr ein Umdenken in eurem Unternehmen?
Ich freue mich auf eure Kommentare!
Quellen:
Erpenbeck, J., & Sauter, W. (2016). Stoppt die Kompetenzkatastrophe! Wege in eine neue Bildungswelt. Berlin Heidelberg: Springer
Erpenbeck, J., Sauter, S., & Sauter, W. (2016). Social Workplace Learning. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
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