Im zweiten Teil des Beitrags zum nachhaltigen Marketing beim Biohof Pranger erfährst du, wie der Betrieb einzelne Maßnahmen wie Website, Online-Shop, Social Media, etc. erfolgreich umsetzt.

Die Website als Dreh- und Angelpunkt – www.biohofpranger.at

Präsent sein ist das Gebot der Stunde, um heutzutage mit einem Geschäft erfolgreich zu sein. Diesem Grundsatz folgt auch der Biohof Pranger, denn Leute müssen ein Unternehmen erst mal kennen, um seine Produkte kaufen zu können. Darum ist auch 2009 die erste Website des Bio-Pioniers online gegangen und hat sich bis heute zum Herzstück im Marketing entwickelt. 2016 wurde die Website überarbeitet. Im Zuge dessen hat der Biohof einerseits das neue Design umgesetzt, aber auch Inhalte, Texte und Funktionen optimiert. Die Hauptdarsteller sind immer die biologischen Produkte. Diese werden mit Details beschrieben, um Konsument*innen vom Angebot zu überzeugen.

Die Website-Inhalte pflegt Familie Pranger selbst. Größere technische Arbeiten wie z.B. eine Änderung an der Struktur oder dem Layout der Website lagert sie aber an eine Agentur aus. Bevor du eine Agentur beauftragst, definiere genau, was deine Anforderungen, insbesondere hinsichtlich Funktionalität, sind. Gehe diese Liste mit der Agentur Punkt für Punkt durch. So kannst du sicher gehen, dass nichts vergessen wird und die Agentur auch die Kompetenz hat, alle Erwartungen zu erfüllen. «Wir haben uns für eine kleine Agentur in der näheren Umgebung entschieden. Es ist ein 2-Mann-Betrieb und wir arbeiten direkt mit der Unternehmensführung zusammen. Trotz begrenztem Budget erhalten wir dort ein super Service,» erzählt Sabrina Pranger zufrieden und fährt fort «Was an Fremdleistungen zugekauft wird, wählen wir sehr genau aus».

Checkliste für die Agenturauswahl

  • Standort
    Eine Agentur in der Nähe macht persönliche Treffen einfacher und kurzfristiger möglich, und du kannst dir die Reisekosten sparen.
  • Rezessionen (zB von Google)
    Bewertungen können dir helfen, Agenturen zu vergleichen.
  • Reaktionsgeschwindigkeit
    Werden Fragen bzw. Anliegen rasch geklärt? Muss man lange auf Termine für ein Treffen warten?
  • Kundenwünsche
    Wie reagiert die Agentur auf individuelle Anforderungen?
  • Agenturgröße
    Bei begrenztem Budget sind kleinere Agenturen manchmal zu bevorzugen, da große Agenturen bei der Bearbeitung von Aufgaben oft die Priorität je nach Auftragsvolumen vergeben.
  • Sympathie
    Es macht Sinn, sich mit zumindest zwei Agenturen zu treffen. So kannst du herausfinden, ob die Chemie stimmt.

Marketing-Tipps vom Biohof

  • Achte auf eine klare und übersichtliche Website-Struktur, sodass Besucher*innen schnell finden, wonach sie suchen.
  • Arbeite mit einem einheitlichen Design für die gesamte Website – von den Farben bis zur Textgestaltung – alles muss einen harmonischen Gesamteindruck ergeben.
  • Mach deine Produkte zu den Stars deiner Website und rücke sie gezielt in den Mittelpunkt!
  • Lass Bilder sprechen und verwende wenig, aber aussagekräftigen Text.
  • Flächige, hochwertige Fotos lassen deine Website lebendig wirken. Aber Achtung: Sie sollten nicht zu gross sein, um lange Ladezeiten deiner Seite zu verhindern.
  • Wenn das Wissen nicht im Haus ist, lass dich von einer Agentur unterstützen, damit deine Website professionell wirkt und den erforderlichen Sicherheits-Standards entspricht.

Der Online-Shop fürs bequeme Einkaufen

Menschen möchten heute so bequem wie möglich Waren einkaufen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, online zu bestellen und sich Kleidung, Möbel, Lebensmittel, etc. an einen Wunschort liefern zu lassen. Auswertungen zeigen, dass der Anteil der Online-Käufer an der österreichischen Bevölkerung in den letzten Jahren stetig zugenommen hat (Statista, 2020). Der Biohof hat 2016 auf dieses Bedürfnis der Kund*innen reagiert und einen Webshop eröffnet, über den die biologischen Produkte auch online bestellt und bequem nach Hause geliefert werden können.

Langfristige Kundenbeziehungen sind Familie Pranger wichtiger als der schnelle Umsatz. Einmalige Bestellungen passen daher nicht in ihr nachhaltiges Konzept, sodass die «Bio-Kiste» nur im Abo bestellt werden kann. Diese wird dann regelmäßig im Abstand von 2 oder 4 Wochen mit den eigenen Lieferwagen der Familie Pranger zur Wunschadresse geliefert. Konsument*innen sollen von dem Hype, wahllos im Internet zu bestellen, zurückgeholt werden, sich mit den Anbietern auseinandersetzen und die Angebote wieder mehr wertschätzen.

Für den Online-Shop setzt Familie Pranger auf eine bewährte Softwarelösung, die auch ein optimales Schnittstellenmanagement gewährleistet. Das System wird vom deutschen Software-Anbieter regelmäßig gewartet und gepflegt, und stellt auch die Datensicherheit nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sicher.

Marketing-Tipps vom Biohof

  • Mach es Konsument*innen so einfach wie möglich, in deinem Online-Shop einzukaufen. Ein klarer, kurzer Prozess ist hier wichtig.
  • Setze auf eine Softwarelösung, die sich bereits bewährt hat. So sicherst du einen reibungslosen Einkauf deiner Kund*innen ohne technische Probleme.
  • Angebote wie Abos, die Kund*innen an das Unternehmen binden, helfen langfristig eine Beziehung aufzubauen.

Social Media für mehr Reichweite

Um die Reichweite zu erhöhen, ist der Biohof auch in den Sozialen Medien aktiv. Da solche Marketingaktivitäten sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, hat man sich auf die für das Unternehmen wichtigsten Kanäle fokussiert. Seit 2011 setzt Familie Pranger auf den Austausch mit ihrer Zielgruppe auf Facebook. 2019 kam dann ein Account auf Instagram hinzu, wo das frische, geschmackvolle und hochwertige Gemüse gekonnt in Szene gesetzt wird. Mit wertvollen Inhalten zum Unternehmen sowie zu den Produkten will der Biohof die Aufmerksamkeit erzielen, ohne bezahlte Anzeigen zu schalten.

Marketing-Tipps vom Biohof

  • Bevor du mit dem Posten auf Social Media beginnst, solltest du eine gut funktionierende Website haben. Ansonsten kann es sein, dass du diese Personen wieder verlierst.
  • Stürze dich nicht gleich auf alle Kanäle gleichzeitig, sondern fokussiere dich auf ein oder zwei Plattformen, auf der sich deine Zielgruppe am meisten aufhält.
  • Überlege dir, welche Inhalte für deine Zielgruppe sinnvoll und relevant sind. Nutzt du z.B. ein spezielles Produktionsverfahren für deine Produkte? Dann erzähle doch interessante Fakten dazu.
  • Jeden Tag posten? Mach dir keinen Druck! Am wichtigsten ist, dass die Inhalte einen Mehrwert für deine Zielgruppe bieten.
  • Messen und reflektieren ist das A und O. Schaue bei jeder Aktivität, die du umgesetzt hast, was für einen Nutzen sie gebracht hat. Entscheide dann, ob du mehr oder weniger davon machen solltest.

Nachhaltig auf der ganzen Linie

Nachhaltigkeit ist in den Werten der Familie Pranger fest verwurzelt. Der gesamte Betrieb ist darauf ausgerichtet: so gibt es seit 2013 eine Photovoltaikanlage, die Energie für den eigenen Betrieb liefert, eine Hackholzheizung als nachhaltige Wärmequelle und eine E-Tankstelle für die umweltbewussten Kund*innen, die direkt ab Hof einkaufen. Bei Veranstaltungen wie dem jährlichen Pflanzenverkauf – einem kleinen Markt mit Getränken und Häppchen aus der Bio-Hofküche – steht der persönliche Kontakt mit den Konsument*innen im Fokus. Die Beziehungspflege ist einer der wichtigsten Eckpfeiler des nachhaltigen Geschäftsmodells der Familie Pranger, sodass diese auf einen großen Kreis an Stammkunden setzen kann. Interessierte haben auch jederzeit die Möglichkeit, sich vor Ort selbst ein Bild zu machen, wie am Biohof angebaut und produziert wird. Diese Transparenz macht die Botschaften des Biohofs glaubwürdig und schafft Vertrauen.

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Im Gespräch

Quellen:

Biohof Pranger. (2021). https://www.biohofpranger.at/, Abrufdatum: 23.05.2021

Persönliche Kommunikation: Sabrina Pranger am 18. März 2021

Statista. (November 2020). Anteil der Online-Käufer an der österreichischen Bevölkerung von 2003 bis 2020.  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/298302/umfrage/nutzung-von-online-shopping-in-oesterreich/, Abfragedatum: 23.05.2021

Bildquelle und Rechte:

Biohof Pranger