Gemeinsam sind wir stark. Kooperationen können dir helfen, deine Reichweite zu erhöhen und mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen. In diesem Beitrag erfährst du, was es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit braucht.

Marketingexperte Christian Görtz (2010) ist überzeugt: „Marketingkooperationen sind die schnellste und günstigste Strategie, um neue Kunden zu gewinnen.“ Genauso wie die meisten Unternehmen stehen auch Lebensmittel- und Getränkehersteller*innen vor der Herausforderung, in einem Markt mit starker Konkurrenz sichtbar zu sein und gleichzeitig Kosten zu senken. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen und/oder Personen macht das möglich, denn mit vereinten Kräften könnt ihr eine große Wirkung erzielen. Kooperationsmarketing bedeutet, dass zwei oder mehrere Unternehmen an einem Projekt arbeiten, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen (Kuhlmann-Rhinow, 2017). Laut Görtz (2013) kann es unter anderem folgende Vorteile bieten:

  1. Marktpräsenz erhöhen, da du für deine Zielgruppe(n) sichtbarer wirst
  2. Image stärken durch das Vertrauen, dass dein Partnerunternehmen bei der Zielgruppe hat
  3. Mehrwert bieten durch erhöhten Kundennutzen (z.B. durch das Anbieten von ergänzenden Partnerprodukten)
  4. Zielgruppe(n) punktgenau erreichen, indem Streuverluste reduziert werden
  5. Kosten sparen z.B. durch gemeinsame Werbeaktionen

Eine gute Planung der Zusammenarbeit ist die Basis für den Erfolg. Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du dir eine Marketingkooperation aufbauen, die eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten – nämlich für beide Kooperationspartner*innen und die Kund*innen – bringt (Frick, 2019).

Schritt 1: Kenne deine Zielgruppe

«Die Zielgruppe ist der Dreh- und Angelpunkt für eine künftige Marketingkooperation» (onlineprinters.de, 2020). Einerseits musst du wissen, wer die Kund*innen sind, die du gerne ansprechen möchtest. Andererseits sollte deine Zielgruppe und die deines Partnerunternehmens übereinstimmen oder zumindest ähnlich sein, da das für eine funktionierende Kooperation entscheidend ist (Schneider, 2010).

Stelle dir dafür folgende Fragen:

  • Welche Eigenschaften haben meine Wunschkund*innen?

  • Haben diese bestimmte Bedürfnisse und Ansprüche?

  • Welche Werbekanäle werden von diesen Personen bevorzugt?

  • Wie wurde diese Zielgruppe bisher erreicht und angesprochen? (Wächter, k.D.)

Schritt 2: Formuliere klare Ziele

Überlege dir zu Beginn genau, was du mit einer Kooperation erreichen willst. Nur so kannst du deine Strategie planen, umsetzen, und die Ergebnisse messen (onlineprinters.de, 2020). Stelle auch sicher, dass das Unternehmen, mit dem du zusammenarbeitest, die gleichen Ziele verfolgt bzw. dass diese miteinander vereinbar sind (Kuhlmann-Rhinow, 2017).

Mögliche Ziele können sein:

  • Image stärken

  • Bekanntheitsgrad steigern

  • Reichweite erhöhen

  • Neue Kunden gewinnen

  • Kundenbindung verbessern

  • Angebot erweitern

  • Know-how ergänzen

  • Kosten sparen (Schneider, 2013)

Schritt 3: Bestimme die passende Kooperationsform

Die Möglichkeiten für Partnerschaften im Marketing sind vielfältig. Darum wähle die für dich beste Art der Zusammenarbeit, um deine nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Hier ein Überblick über die gängigsten Formen von Marketingkooperationen (onlineprinters.de, 2020):

Co-Advertising (Kooperationswerbung)

Was ist das: Zwei oder mehr Marken schließen sich für eine gemeinsame Werbeaktion zusammen (onlineprinters.de, 2020).
Wie mache ich das: Verkaufst du dein Bio-Gemüse online? Dann mach doch mit einem Food-Blog gemeinsam Werbung, damit Kund*innen die passenden Zutaten für ihre veganen oder vegetarischen Rezepte gleich direkt bei dir bestellen können.

Co-Events

Was ist das: Die Partnerunternehmen organisieren und finanzieren eine Veranstaltung für die gemeinsame Zielgruppe (onlineprinters.de, 2020).
Wie mache ich das: Du baust nachhaltigen Wein an? Dein Nachbar hat diverses Bio-Gemüse im Angebot? Warum nicht eure umweltbewussten Kund*innen zu einer gemeinsamen Weinverkostung einladen, bei der ihr anschließend leckere Gemüsegerichte serviert? Davon profitiert ihr gleich doppelt.

CSR-Kooperation (Corporate Social Responsibility)

Was ist das: Die Unternehmen engagieren sich gemeinsam für Nachhaltigkeit z.B. den Umweltschutz oder soziale Projekte (onlineprinters.de, 2020).
Wie mache ich das: Es gibt z.B. Initiativen wie Too good to go, die gegen die Verschwendung von Lebensmitteln kämpfen. Eine Zusammenarbeit mit solchen Organisationen macht auf jeden Fall Sinn, da diese einen großen ökologischen Nutzen bringen.

Medienkooperation

Was ist das: Ein Unternehmen liefert Informationen an die Medien und bekommt dafür einen redaktionellen Beitrag (onlineprinters.de, 2020).
Wie mache ich das: Hast du tolle Neuigkeiten, die du gerne erzählen möchtest? Dann biete diese Informationen doch exklusiv einer Zeitschrift an, sodass diese einen Artikel über dich schreibt. Oder lade Journalist*innen zu euch auf den Biohof ein, damit sie hautnah eure Nachhaltigkeit erleben und darüber berichten können.

Sponsoring

Was ist das: Das Unternehmen unterstützt finanziell Personen, Vereine oder Anlässe, wird als Sponsor genannt und erhält Werbefläche (onlineprinters.de, 2020).
Wie mache ich das: Gibt es in deiner Region vielleicht Veranstaltungen zu Themen wie Umweltschutz, Tierwohl oder Gleichberechtigung, die du mit etwas Geld unterstützen kannst? Es muss nicht gleich die UN-Klima-Konferenz sein. Auch kleinere Anlässe sind super geeignet, um dein nachhaltiges Angebot einer bestimmten Zielgruppe zu präsentieren.

Testimonial-Kooperation/Influencer-Marketing

Was ist das: Prominente oder Influencer werben für ein Produkt oder eine Dienstleistung (onlineprinters.de, 2020).
Wie mache ich das: Kennst du jemanden, der oder die sich in den sozialen Medien besonders für Nachhaltigkeit einsetzt und deine Zielgruppe anspricht? Dann ist das vielleicht die richtige Person für eine Zusammenarbeit.

Schritt 4: Suche geeignete Partner*innen

«Drum prüfe, wer sich […] bindet». Dieses Sprichwort trifft auch auf Marketingkooperationen zu. Laut einer Studie der Agentur connecting brands (2017) ist der Erfolg der Zusammenarbeit am stärksten von der Wahl des richtigen Partnerunternehmens abhängig. Entsprechend sorgfältig musst du im Vorfeld abwägen, ob sich eure Vorstellungen für eine längerfristige Kooperation decken.

Bei der Auswahl solltest du dir genau anschauen, wofür das potentielle Partnerunternehmen oder die Person steht, und ob dieses Image zu den Werten deines Unternehmens passt. Ganz besonders wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, ist dieser Punkt wichtig, damit du glaubwürdig und authentisch bleibst. Ein Kooperationspartner, der dein Verständnis für Nachhaltigkeit nicht teilt und im Gegensatz dazu handelt, kann auch dir und dem Ruf deines Unternehmens schaden.

So findest du mögliche Partner*innen:

  • Bestehende Geschäftskontakte

  • Business-Netzwerke (online)

  • Networking Events

  • Fachmessen / Kongresse

  • Agenturen / Berater (connecting brands, 2017)

Schritt 5: Vereinbare die Bedingungen für die Zusammenarbeit

Hast du dich schließlich dafür entschieden, mit einem Unternehmen oder einer Person eine Kooperation zu starten? Super! Dann ist der nächste Schritt, einen Vertrag zu erstellen, in dem ihr eure Rechte und Pflichten regelt. Das bietet dir eine gewisse Sicherheit, sollte etwas nicht so laufen, wie abgemacht (Kuhlmann-Rhinow, 2017).

Die Vereinbarung sollte beinhalten:

  • Worum geht es bei dem Projekt

  • Dauer der Zusammenarbeit

  • Ziele

  • Wer hat die Eigentumsrechte z.B. an gemeinsam erstellten Inhalten

  • Vereinbarungen zur Weitergabe von neuen Kundenkontakten

  • Werbeplan (Kuhlmann-Rhinow, 2017)

Schritt 6: Erfolgskontrolle

Nachdem die Erwartungen und Ziele definiert, und schriftlich festgehalten sind, solltet ihr gemeinsam Maßnahmen ausarbeiten, um diese zu erreichen. Dabei müsst ihr sicherstellen, dass diese auf die Bedürfnisse eurer Zielgruppe(n) abgestimmt sind. Vergesst auch nicht festzulegen, wer für die Umsetzung von welchen Aktionen verantwortlich ist, damit die Aufgaben klar verteilt sind. Zum Schluss ist es wichtig, die Ergebnisse zu messen und zu diskutieren, um daraus zu lernen. Die gesammelten Erfahrungen könnt ihr bei zukünftigen Maßnahmen berücksichtigen, und eure Zusammenarbeit so Schritt für Schritt verbessern (Mohrenschildt, 2015).

Kooperationen, die mehr Wert schaffen

Grundsätzlich bieten gut aufgesetzte Marketingkooperationen immer einen Mehrwert für die Unternehmen, die zusammenarbeiten. Sowohl das Verfolgen einer gemeinsamen Strategie als auch die bessere Nutzung von Ressourcen trägt zu einer stärkeren Außenwirkung bei. Zudem lohnt sich der Erfahrungsaustausch und der Know-how-Transfer zwischen den einzelnen Kooperationspartnern auf alle Fälle (Mohrenschildt, 2015).

Willst du wissen, was andere Unternehmen machen, um ihre Nachhaltigkeit zu zeigen? Dann stöbere doch einfach durch unsere Rubrik „Abschauen“. Dort findest du viele Tipps und Anregungen.

Abschauen

Quellen:

connecting brands. (2017, November). Top oder Flop ? – Was ist für den Erfolg einer Markenkooperation am wichtigsten? Cooperation marketing agency GmbH. https://www.connectingbrands.de/alle-news/top-oder-flop-was-ist-fuer-den-erfolg-einer-markenkooperation-am-wichtigsten/, Abrufdatum: 17.05.2021

Frick, T. W. (2019, Juni). Kooperationsmarketing—Merkmale und Vorteile gemeinschaftlichen Marketings. rent-a-marketing-team.de. https://rent-a-marketing-team.de/kooperationsmarketing/, Abrufdatum: 17.05.2021

Görtz, C. (2010). Mehr Umsatz durch Marketing-Kooperationen. Gabal Verlag.

Görtz, C. (2013). Marketing-Kooperationen. Gabal Verlag.

Kuhlmann-Rhinow, I. (2017, Dezember). Was ist Co-Marketing? Eine Einführung in erfolgreiche Marketing-Kooperationen. HubSpot. https://blog.hubspot.de/marketing/was-ist-co-marketing, Abrufdatum: 17.05.2021

Mohrenschildt, I. (2015, August). Durch Marketing-Kooperationen zu mehr Erfolg. Kooperation & Netzwerke Experts Group. http://www.kooperation-netzwerke.at/articles/durch-marketing-kooperationen-zu-mehr-erfolg, Abrufdatum: 17.05.2021 

onlineprinters.de. (2020, Februar). Kooperationsmarketing – Chancen für kleine Unternehmen. onlineprinters.at MAGAZIN. https://www.onlineprinters.at/magazin/kooperationsmarketing-chancen-fuer-kleine-unternehmen/, Abrufdatum: 17.05.2021 

Schneider, B. (2013, Oktober). Marketing-Kooperationen (3): Welche Ziele können Sie für Ihre Marketing-Kooperationen angehen. best-practice-business.de. https://www.best-practice-business.de/blog/gastautoren/2013/10/07/marketing-kooperationen-3-welche-ziele-koennen-sie-fuer-ihre-marketing-kooperationen-angehen/, Abrufdatum: 17.05.2021 

Schneider, B. (k.D.). Marketing-Kooperationen. best-practice-business.de. https://www.best-practice-business.de/marketing-kooperationen/, Abrufdatum: 17.05.2021 

Wächter, K. (k.D.). Partner-Power! Kooperationsmarketing für Start-ups. StartingUp. https://www.starting-up.de/marketing/verkaufen/kooperationsmarketing.html, Abrufdatum: 17.05.2021

Bildquelle:

Elaine Casap, www.unsplash.com