Die richtigen Worte zu finden, fällt oftmals schwer… Vor allem, wenn es sich um das eigene Herzensprojekt handelt. Wie du die Website-Texte attraktiv gestalten kannst, erfährst du hier!

Wie man sich online präsentiert, ist meist eine der ersten Fragen, die man sich beim Gestalten einer Unternehmensseite stellt. Oftmals wird dabei vergessen, dass nicht nur das Layout der Seite, deren Bilder und Grafiken, sondern auch die Website-Texte selbst ein Design haben. Es stellt sich die Frage: Will ich mit meinen Texten der sympathische Nachbar von nebenan sein, der mir etwas empfiehlt oder möchte ich lieber die selbstbewusste, engagierte und allwissende
Unternehmer*in sein?

Starten wir bei Null: die W-Fragen stellen

Das Wichtigste ist wie immer: Wer bin ich, was möchte ich verkaufen, wo und wann findest du mich und wie bringe ich die Message bei meiner Zielgruppe richtig an. Die W-Fragen, welche bereits zu Schulzeiten wichtig waren, finden auch hier wieder Gebrauch. Bevor irgendeiner deiner Texte online geht, checke also nochmals, ob du all diese Fragen auch wirklich beantwortet hast.

Kenne deine Zielgruppe und richte nach ihr deine Texte aus!

Wenn deine Zielgruppe Raketenwissenschaftler*innen und Experten*innen sind, dann kannst du gerne mit Fachausdrücken um dich werfen. Wenn deine Konsument*innen jedoch mit dem Thema nicht so vertraut sind, solltest du auf zu komplizierte Fachbegriffe verzichten oder diese erklären.

Auf der Website Leichtlesbar kannst du ganz leicht erfahren, ob deine Texte deiner Zielgruppe entsprechen. Einfach den Text in das dafür vorgesehene Feld kopieren und den Text analysieren lassen. Den Link dazu findest du in der Linksammlung am Ende des Artikels.

Ein Tipp, um die richtige Tonalität und Inhalte passend zu deiner Zielgruppe zu finden, ist, sich die Person vorzustellen, an welche der Inhalt gerichtet ist.

Wie schreibst du nun deine Texte?

Die eigene Website ist der Dreh- und Angelpunkt eines jeden Unternehmens. Es ist daher besonders wichtig, welche Informationen deine Kund*innen auf deiner Website erhalten und insbesondere, wie diese formuliert sind.

8 Tipps, um deine Website-Texte interessant und attraktiv zu gestalten:

  1. “Die besten Werbetexte sind keine Werbetexte.” – Michael Praschma (Khodai, 2020)

    Versuche deine Kund*innen direkt anzusprechen, ohne in einen werblichen Verkaufstext zu verfallen. Ein einfacher Weg nicht in einen “Werbeton“ zu verfallen: Erstelle eine No-Go-Wörterliste mit jenen Wörtern, die allzu oft werblich in deiner Branche genutzt werden. Hierbei geht es nicht darum, wichtige Wörter, die dein Produkt oder deine Idee umschreiben, auszulassen. Es geht viel mehr darum, die 0815-Werbewörter zu vermeiden (Vgl. Heiser, 2019).

    In der Bankenbranche werden zum Beispiel folgende Wörter wie in einer Endlosschleife immer wieder verwendet (Vgl. Heiser, 2019):

    • Flexibilität
    • Kompetent
    • Starker und verlässlicher Finanzpartner
    • Individuelle Lösungen
    • Zukunft sichern
    • Sicherheit und Vertrauen bei allen Finanzfragen
    • Know-how
  2. Nicht in Details verlieren und keine Übertreibungen!

    Deine Texte sollten kurz und prägnant sein und nicht den gesamten Werdegang deines Unternehmens bis ins letzte Detail schildern. Zeige deine Produkte und dich in einem guten Licht, aber halte dich fern von Übertreibungen oder sogar Lügen. Deine Konsument*innen werden den Wert deines Produktes zu schätzen wissen, auch ohne dass du diese übertrieben anpreisen musst.

  3. Kenne deinen USP!

    Kommuniziere auf deiner Website klar was dein Unique Selling Point, also dein Alleinstellungsmerkmal ist. Was macht deine Produkte so besonders und was hebt sie von Mitbewerber*innen ab? Dies könnte beispielsweise auch die Nachhaltigkeit deiner Produkte oder deiner Produktionsart sein.

  4. Kommuniziere deine Nachhaltigkeit und erkläre wichtige Begriffe

    Gerade im Bereich Nachhaltigkeit gibt es Begriffe, mit denen deine Konsument*innen eventuell nichts anfangen können. Vermeide daher komplizierte Fachausdrücke oder erkläre diese mit einfachen Worten. Das macht es für deine zukünftigen Kund*innen um einiges leichter, dir zu folgen. Wenn du Zertifizierungen zu deinen Produkten besitzt, führe diese an und erkläre diese kurz. Viele deiner Kund*innen wissen nicht, wofür die verschiedenen Zertifizierungen vergeben werden und seien wir uns mal ehrlich, sich in diesem Chaos auszukennen, ist auch wirklich schwierig. (Vgl. Khodai, 2020)

    Du möchtest mehr über das Thema Nachhaltigkeit wissen, lese jetzt den Beitrag meiner Kollegin Melanie: „Nachhaltig – super! Aber was ist das eigentlich?

  5. Jedes Herzensprojekt hat eine Geschichte

    Es liegt an dir, die Deinige zu erzählen. Mit Story-Telling, also dem Geschichtenerzählen, lassen sich deine Produkte besser vermarkten. Denn sie erzeugen bei deinen Konsument*innen Emotion und zeigen die Einzigartigkeit deiner Produkte.

    Wie entwickle ich meine eigene Story? (Vgl. Heiser, 2019)

    Ein paar Fragen, die du dir bei der Erstellung deiner Story stellen kannst, sind:

    Wer sind meine Protagonisten, meine Hauptcharaktere? Was haben sie mit meiner Zielgruppe gemeinsam?
    Welche Hürden oder Probleme versuchen sie zu überwinden? Und inwiefern hilft ihnen dein Unternehmen oder dein Produkt dabei?

    Bleibe beim Erzählen deiner Geschichte ehrlich.
    Was kann dein Produkt und inwiefern verbessert dein Produkt das Leben der Konsument*innen? Es ist wichtig, im Rahmen deines Story-Tellings den Konsument*innen zu vermitteln, dass dein Produkt als Lösung dient. Gleichzeitig möchtest du, dass sich deine Kund*innen mit der Geschichte, die du erzählst, identifizieren können. Der Vorteil: Wenn wir eine gute Geschichte hören, erzählen wir sie auch gerne weiter.

  6. Keine Bilder ohne Texte

    Es klingt paradox, aber auch deine Bilder brauchen Texte. Suchmaschinen erkennen nicht, was in deinen Bildern zu sehen ist und welches Thema behandelt wird. Es ist daher umso wichtiger, eine Bildunterschrift zu verwenden und im Alt-Text dein Bild zu beschreiben. (Vgl. Praschma, 2016)
    Dies ist nicht nur eine Hilfe, um von Suchmaschinen wie Google besser gefunden zu werden, es dient auch der Inklusion von Menschen mit Sehbehinderung.

  7. Auch deine Website-Texte gehören zum Corporate Design!

    Überlege dir also, bevor du deine Website-Texte schreibst, gut, wie du deine Zielgruppe ansprechen möchtest und bleibe auch dabei. Wenn du zum Beispiel auf deiner eigenen Seite mehrmals zwischen du und Sie wechselst, wirkt das unprofessionell. Aber auch Wörter, die du oft auf deiner Website verwendest, sollten einheitlich geschrieben werden. (z.B. “Coronakrise“ oder “Corona-Krise“) (Vgl. Heiser, 2019)

  8. Benutze Keywords! (Vgl. Praschma, 2016)

    Keywords sind jene Wörter, die ausschlaggebend sind, um deine Website auf Suchmaschinen, wie beispielsweise Google, zu finden.

    Gute Keywords…
    … haben einen USP.
    … sind spezifische Begriffe.
    … keine generischen Begriffe.

    Nehmen wir an, du verkaufst natürlichen Apfelsaft aus der Region Steiermark.
    Dann wäre das Keyword „Getränk“ natürlich viel zu allgemein gehalten, „Apfelsaft“ hingegen schon etwas genauer. Circa die Hälfte aller Suchanfragen bestehen aus einer Kombination von mehr als zwei Keywords. Deine Keywords könnten demnach sein:

    „österreichischer“ + „natürlicher“ + „Apfelsaft“

Hier kannst du ganz einfach deine Texte überprüfen:

 

QUELLEN:

Amlani, A., Bertels, S., & Hadler, T. (2016). EP Storytelling for Sustainability. 789178 Bytes. https://doi.org/10.6084/M9.FIGSHARE.3439517.V1

Heiser, A. (2019). Wirkstoff Werbetext: Storytelling on- und offline. Für Konzeptioner, Werbetexter, Grafiker, Autoren, Redakteure und Auftraggeber. Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26135-1

Khodai, R. (2020, Januar 27). Das richtige Wording für nachhaltge Unternehmen: In 7 Schritten zum Text. Ela schreibt. https://www.elaschreibt.com/nachhaltige-unternehmen-wording-texter/

Praschma, M. (2016, August 30). Website-Texte verfassen – 20 Schreibtipps für ein erfolgreiches Content-Marketing. Heise – Regio Concept. https://www.heise-regioconcept.de/content-marketing/website-texte