Investiere jetzt in Non-Fungible Token … oder besser doch nicht?!

Was sind eigentlich Non-Fungible Token (NFT) und was steckt hinter diesem Hype auf dem digitalen Kunstmarkt. Hier erfahrt ihr warum dieser Markt so boomt, wie Blockchain digitale Kunstwerke sicher aufbewahrt und ob es sich lohnt in NFT zu investieren. 

Sucht man bei Google Trends nach dem Begriff Non-Fungible Token (NFT) stellt man fest, dass die weltweiten Suchanfragen nach diesem Thema seit dem Frühjahr 2021 praktisch aus dem Nichts extrem zugenommen haben. Bevor das Warum beleuchtet wird, muss zuerst geklärt werden, was Non-Fungible Token überhaupt sind.  

Was ist ein Non-Fungible Token

Fangen wir mit der Begriffserklärung an – „Non-fungible“ heißt so viel wie einzigartig und nicht eintauschbar. Die Kryptowährung Bitcoin ist im Vergleich “fungible” und somit eintauschbar gegen andere Bitcoins oder Währungen – der Tausch ändert nichts daran, dass es sich um eine Währungseinheit handelt.

NFT kann man mit weltweit einzigartigen Sammelkarten vergleichen – tauscht man nun ein NFT gegen ein anderes, hält man nach dem Handel eine komplett andere Karte in der Hand. In der digitalen Welt ist ein NFT somit ein einzigartiger Echtheits- und Eigentumsnachweis, der digitalen Medien zugewiesen werden kann. (Clark, 2021; Um 18:42, 2021)

Und was hat das mit Blockchain zu tun?

Egal ob ein Tweet, Meme, Videoclip oder ein digitales Bild – alles kann ohne großen Aufwand in ein NFT umgewandelt werden. Das digitale Medium wird somit als eine Art Krypto-Token oder auch Krypto-Vermögenswert festgehalten und in der Blockchain registriert. So wird eine einzigartige Signatur erstellt, die Informationen zu dem/der Urheber/in, Eigentümer/in sowie Käufen und Verkäufen des NFT enthält. Diese Zertifizierung macht das digitale Werk nun einzigartig und handelbar. (How to Transform Your Art Into an NFT | by TheJuanSC | Geek Culture | Medium, o. J.)

Wieviel kostet mein Lieblingsmeme „Doge“?

Für das Internetphänomen Doge, das ein jpeg mit einem skeptisch dreinblickenden Hund der Rasse Shiba Inu darstellt und als Inspiration der Kryptowährung „Dogecoin“ diente, muss man sehr tief in die Geldtasche greifen. Im Juni 2021 wurde das Doge NFT für unglaubliche 4 Millionen Dollar versteigert. (Locke, 2021)

Warum gibt man so viel Geld für NFT aus?

Auf den ersten Blick klingt es absurd Millionen für ein digitales Medium auszugeben, das milliardenfach kopiert und weltweit verteilt ist – aber werfen wir einen Blick in die analoge Welt. Warum warten täglich rund 30.000 Menschen stundenlang in einer Schlange um einige Sekunden vor dem Originalbild der Mona Lisa im Louvre in Paris zu stehen? Gibt es nicht auch Milliarden von Mona Lisas auf T-Shirts und Postern … ja, aber das Original ist ein Einzelstück und übt eine besondere Anziehung aus. Das gilt auch für digitale Kunst.

Wie in der analogen Welt handelt es sich beim Investieren in NFT um Spekulationen. Der/die Käufer/in erwartet sich, dass der Wert des erworbenen NFT steigt. Eine hohe Anhängerschaft in der digitalen Welt, etwa wie bei Doge, erhöht maßgeblich den Wert. Da bei NFT Zertifikaten auch Vorbesitzer festgehalten werden, kann sich der Preis natürlich auch erhöhen, falls der/die vorherige Besitzer/in eine berühmte Person war.  (DER SPIEGEL | Online-Nachrichten, o. J.; Whiteboard Crypto, 2021)

Ich habe keine Million – kann ich trotzdem in NFT investieren?

Die Antwort lautet „Ja“ – seit 1. September 2021 kann man sogar für nur einen Dollar Mitinhaber/in vom Doge NFT werden. Um das zu ermöglichen, haben die erstmaligen Käufer/innen des Doge das dazugehörige NFT in kleinere Fragmente zerteilt, die nun gekauft werden können. Die zukünftigen Anteilbesitzer/innen von Doge erhalten auch Mitspracherecht und können beispielsweise abstimmen, ob das NFT in Zukunft weiterverkauft wird. Dieser kollektive Besitz eines Kunstwerks ist nur in der digitalen Welt möglich, da eine haptische Mona Lisa wohl kaum in kleine Einzelteile zerschnitten und an Anleger/innen verteilt werden kann. (Locke, 2021)

Soll ich mein Geld nun in NFT investieren?

Der NFT Markt ist komplett neu, schwer einzuschätzen, spekulativ und die Geldwerte der digitalen Kunstwerke sind sehr unbeständig. Als Vergleich hierfür kann der unberechenbare Kurs des Bitcoin genommen werden – heute steht er bei 41.444 Euro, vor einem Jahr am 18. September 2020 lag er bei nur 9.238 Euro. Viele Beobachter/innen des NFT Marktes gehen auch von einer aktuellen Blase aus, die bald platzen könnte und somit das Investitionsrisiko erhöht. 

Egal ob man in ein analoges Kunstwerk, eine gute Flasche 1982 Mouton Rothschild oder ein Doge jpeg investiert – es handelt sich hierbei um alternative Märkte, die im Vergleich zu Wertpapiergeschäften von Prinzip aus ein höheres Risiko mit sich bringen und oft weniger Ertrag, als den eingesetzten Wert erzielen. (Brown, o. J.; Sullivan, 2021)

In diesem Sinne – behalte das Risiko im Hinterkopf und viel Erfolg beim Investieren in NFT!