Facebook testet sein eigenes Krypto-Wallet Novi

Facebook testet erstmals das eigene Krypto Wallet Novi

Es tut sich was bei NOVI, dem Krypto-Wallet von Facebook, oder META wie das milliardenschwere Unternehmen mittlerweile heißt. Ein Pilotprojekt wurde gestartet und soll nun endlich das Wallet in der Praxis testen.

Kurz für Uneingeweihte:

Ende Oktober hat Facebook Firmengründer Mark Zuckerberg seine Vision für die Zukunft der sozialen Medien, der Arbeit und des Online-Gamings präsentiert und dabei auch gleich verraten, dass das Mutterunternehmen Facebook in META umbenannt wird.

Facebook heißt jetzt Meta

Meta ist absofort also der Name für das gesamte Unternehmen. Einige Anwendungen und Dienste, wie etwa Facebook selbst und auch der Messengerdienst WhatsApp, behalten aber ihr aktuelles Branding unter dem Meta-Dach. (Grunewald, 2021)

Und wieso ein eigenes Facebook Wallet?

Bereits 2019 hat Mark Zuckerberg eine eigene Kryptowährung mit dem Namen Libra angekündigt. Aber so einfach lief es dann doch nicht. Es gab Datenschutzbedenken, und auch die Regulierungsbehörden stellten sich quer. Und als dann auch noch Visa und Mastercard absprangen, die eigentlich Partner werden sollten, passierte erstmal gar nichts mehr mit dem Libra Projekt. Zumindest in der Öffentlichkeit. Denn hinter den gut gesicherten Toren des Meta-Universums tüftelte man immer weiter an der Umsetzung dieses Projekts. 2020 tauchte die Kryptowährung dann als Projekt mit dem Namen Diem wieder auf.

Diem ist an den US-Dollar gekoppelt und soll nun in einem Pilotversuch auf den Markt kommen. Facebook-User könnten damit US-Dollar gegen Diem eintauschen und sich mit der Facebook-App Novi untereinander Geld schicken. Derzeit gibt es noch kein endgültiges regulatorisches Go für den Diem Coin und somit läuft nun erstmal das Novi Wallet in einem Testbetrieb um die Betriebsbereitschaft zu bestätigen und zu zeigen, dass das Novi-Ökosystem für die Kunden einen Nutzen hat, betonte David Marcus, der Projektleiter des Novi-Krypto-Wallets. (Schuler 2021)

Wieso testet Facebook in Guatemala?

Es kommt nicht von ungefähr, dass sich Novi ausgerechnet für die beiden Länder Guatemala und die USA entschieden hat. Viele GuatemaltekInnen leben und arbeiten in den USA und senden regelmäßig Geld zu ihren Familien in die Heimat.

Erstes Problem dabei ist, dass laut David Marcus, dem Novi Krypto Wallet Projektleiter, weltweit noch immer rund 1.7 Milliarden Erwachsene keinen Zugang zu einem Bankkonto haben. Mit einem ihrem Mobiltelefon könnte sie allerdings Zugang zu sicheren und erschwinglichen Finanzdienstleistungen haben, wenn es ein solches System schon geben würde. Und damit sind wir bei Punkt zwei: Bei Menschen mit einem Bankkonto fallen bei jedem Transfer hohe Gebühren und oft auch lange Wartezeiten an.

Hier tritt Novi auf den Plan: Meta will mit diesem Krypto Wallet Abhilfe schaffen und sichert sich mit dem Pilotprojekt auch einen Platz auf dem lukrativen Markt für grenzüberschreitende Geldüberweisungen. (Finanzen.net, 2021)

Die Zukunft des Bitcoin

Natürlich arbeitet Meta im Hintergrund emsig daran weiter, die eigene Cyberdevise Diem in die Welt hinauszutragen. Aber wann das passiert, steht derzeit noch im Krypto-Universum.

Wenn Du generell mehr zum Thema Wallet erfahren willst – klick hier: Hot Wallet vs. Cold Wallet

Glaubt man einigen Experten, ist Kryptowährung ein zukunftsträchtiges Thema. Der Bestseller-Autor Robert Kiyosaki warnt aktuell wieder vor einer neuen Wirtschftskrise und sagt für die Vereinigten Staaten einen gigantischen Crash und eine neue Depression voraus. Auf seinem Twitter Account empfiehlt er seinen 1,8 Millionen Followern sogar nachdrücklich das Investment in Gold, Silber und Kryptowährungen um die anstehende Krise gut zu durchtauchen. (Kiyosaki, 2021)

Auch die größte Bank der USA, JPMorgan Chase & Co, hat ihr langfristiges Kursziel für Bitcoin aktualisiert. Demnach könnte BTC auf 146.000 Dollar steigen. JPMorgan zufolge würde sich Bitcoin aus Perspektive der Anleger immer mehr zu einer digitalen Alternative zu Gold entwickeln und konkurriert zunehmend mit Gold als Inflationsabsicherung. Laut den Strategen von JPMorgan ist das Bitcoin Kursziel von 146.000 Dollar dann möglich, wenn es gelingt die derzeit noch große Volatilität in den Griff zu bekommen. Das sei nötig, um wiederum klassische Investoren zu einem Einstieg zu bewegen. Da dürfte nun wohl Mastercard einen ersten Schritt in diese Richtung wagen. Der in den USA ansässige Zahlungsdienstleister möchte alsbald Krypto-Dienstleistungen in sein Ökosystem integrieren. Es soll dann möglich sein mit Kryptowährungen zu bezahlen sowie Rewards in Bitcoin und Co. zu verdienen. Mit 2,8 Milliarden ausgegebenen Plastikkarten ist Mastercard einer der größten Zahlungsdienstleister weltweit. (Son, 2021)

Diese Nachricht klingt vielversprechend, denn obwohl der Krypto-Sektor auch für weniger Technik-affine Menschen immer zugänglicher wird, galt es vor Investitionen noch einige Hürden zu nehmen. Durch die Crypto-as-a-Service-Integration von Mastercard-Integrationen dürften Kryptowährungen nun alltagstauglicher werden. (Scheider, 2021)