Eine gerunzelte Stirn, zusammengekniffene Augen und ein großes Fragezeichen im Gesicht – wird man als absoluter Anfänger mit dem Begriff „Blockchain“ konfrontiert, ist das bei vielen die erste Ausgangssituation. So auch bei mir. Recherchiert man dann weiter und versucht sich tiefergehend in die Materie einzulesen wird es oft nicht besser, das Fragezeichen größer und der Weg zum Aha-Moment ein weiter. So auch bei mir. Dieser Leidensweg soll nun ein Ende finden und der folgende Blogbeitrag dabei Abhilfe schaffen. Der Beitrag soll dir auf einfache Art und Weise eine erste Idee der Blockchain geben, einen kleinen Überblick bieten und etwas Detailwissen vermitteln. Los geht’s.
Taucht man als Anfänger in das Thema Blockchain ein ist zu Beginn wichtig zu wissen, dass sich der Bereich Blockchain grundsätzlich teilt in Blockchain als Technologie an sich und in die vielen Anwendungsgebiete der Blockchain-Technologie. (Million, 2019, S. 13) Wenn man das weiß, kann man in einem Gespräch über Blockchain bereits vorab festlegen, in welche Richtung es gehen soll – also ob es ein Gespräch wird über Theorie oder Praxis.
Klingt kompliziert, ist Blockchain aber eigentlich nicht, wenn man das ganze System vereinfacht darstellt. Grundsätzlich kann man sich die Blockchain-Technologie wie eine Art Perlenkette vorstellen, bei der jede Perle mit Informationen gefüllt ist. Wie der Name Blockchain bereits verrät, besteht die Basis der Technologie aus Blöcken (block) und einer Kette (chain). Die einzelnen Blöcke werden zuerst mit Informationen gefüllt und diese dort gespeichert (block). Danach werden die Blöcke in einer bestimmten Reihenfolge aneinandergereiht und miteinander verknüpft (chain), wobei eine Kette an Informationen entsteht (blockchain). Die Blockchain selbst wird daher als Datenspeicher gesehen, der verknüpfte Informationen in einer festgelegten Reihenfolge enthält. (Million, 2019, S. 14) Hat man diesen Teil verstanden, sind die Grundsteine für das Blockchain-Know-How bereits gelegt.
Nun folgt der kompliziertere Teil, der das Blockchain-System so einzigartig und spannend macht wie es ist. Denn wichtig ist dabei, dass diese Reihenfolge eingehalten wird und die Informationen eines Blocks unverändert bleiben, da der folgende Block immer auf den vorhergehenden Block referenziert. (Million, 2019, S. 21-22) Ändert sich eine Information in einem der Blöcke, wird diese Änderung von der gesamten Kette erkannt und die Referenzen der Blöcke werden als ungültig ausgewiesen. Eine Fälschung von Blöcken bzw. eine unbemerkte Änderung von Informationen innerhalb so eines Blockchain-Systems, wie auch Bitcoin zum Beispiel eines ist, ist daher nahezu unmöglich. Genau dieser Mechanismus macht die Blockchain zu einer „sicheren“ Technologie, da jede Änderung innerhalb des Systems sofort wahrgenommen wird. (Million, 2019, S. 22)
So weit so gut, ein Stück komplizierter geht es aber noch. Denn nicht nur das macht die Blockchain so besonders – nein, die Blockchain ist ein sogenanntes „Peer-to-Peer“ System. Das bedeutet, dass der Datenaustausch zwischen einem gleichgestellten Sender und Empfänger direkt und ohne Umwege verläuft. Es gibt somit keine Zwischeninstanz mehr und Themen wie Abhängigkeit und Vertrauen, Banken gegenüber zum Beispiel, stellen keine Probleme mehr dar. Auch das Aufbewahren der Daten an sich erfolgt durch die jeweils Beteiligten selbst. Das Blockchain-System bietet so die Möglichkeit einer absolut dezentralen Form der Onlinebezahlung ohne die Abhängigkeit von irgendwelchen Dritten. (Henke, 2017, S. 6) Großartig, oder?
Da nun das Grundgerüst gebaut und ein erstes Basis-Wissen erschaffen wurde, gibt es als letzte Ergänzung noch die verschiedenen Akteure der Blockchain zu erwähnen. Darunter fallen die User, die Nodes und die Miner. Die User sind dabei die normalen Nutzer des Systems – eben jene, die aktiv entweder als Sender oder Empfänger an einer Transaktion beteiligt sind. Als Nodes werden jene Computer bezeichnet, die als Teil des Netzwerkes Lese- und Schreibrechte besitzen und laufend eine aktualisierte Verbindung mit dem Netzwerk aufrechterhalten. Und dann gibt es noch die Miner. Miner sind im Grunde genommen Nodes, jedoch haben die Miner zusätzliche Rechte, wie zum Beispiel das Hinzufügen von weiteren Blöcken zur Blockchain. Voraussetzung dafür ist, dass die Miner diese Blöcke vorab hinsichtlich Validität und Legitimität prüfen. (Henke, 2017, S. 8-9) Auf diesen ersten Theorie-Input folgt nun noch ein kurzer Schwenk in die Praxis.
Die Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie sind vielfältig und reichen von Smart Contracts in der Abwicklung von Autokäufen, Investments, Spenden, der Musik- und Werbeindustrie bis hin zur Versicherungsbranche. (Henke, 2017, S. 2-3) Energie, Wettervorhersagen, Wetten, etc. – diese Liste könnte man nun nahezu ewig weiterführen und es scheint, als wäre es ein großer Wunsch vieler Unternehmen nun endlich den speziellen Anwendungsbereich zu finden, für den das Blockchain-System einfach unersetzbar wäre. Jener Bereich, der derzeit im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Blockchain-Technologie jedoch am dringlichsten wirkt, ist dabei der Finanzsektor. (Million, 2019, S. 15) Daher erwarten dich auf diesem Blog laufend Beiträge rund um die Blockchain im Finanzbereich – von den Basics über spannende Anwendungsgebiete, verschiedene Blickwinkel bis hin zu spezifischem Know-How. Sei gespannt!
Quellen:
Henke, M. (2017). Understanding Blockchain – Gegenwart und Zukunft der Technologie hinter Bitcoin.
Million, C. (2019). Crashkurs Blockchain: Crashkurs Blockchain – inkl. Arbeitshilfen online : Einführung, Grundprinzipien, Use Cases.
Abbildungsverzeichnis:
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