Aufbauend auf dem einzigartigen System der Blockchain entwickelte sich die Kryptowährung, welche eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie ist. Vorab noch kurz zur Erinnerung: Die Blockchain ist eine Verkettung von Blöcken, die in einer chronologischen Abfolge aneinandergereiht sind. Jeder einzelne der Blöcke enthält Informationen zu den vor- und nachgereihten Blöcken, um so eine Unveränderbarkeit der einzelnen Blöcke zu garantieren. Diese Unveränderbarkeit macht die Blockchain zum einen so einzigartig, zum anderen entsteht dadurch die nötige Sicherheit, die für ihre Anwendung in der Kryptwährung entscheidend ist. (Egloff und Turnes, 2019, S. 12)
Eine weitere wichtige Rolle spielt die Kryptografie, die für die Verschlüsselung der Transaktionen zuständig ist. Diese gewährleistet dabei, dass nur der gewünschte Empfänger die Transaktion wieder entschlüsseln kann als auch der Sender lediglich Vermögenswerte und Rechte übertragen kann, die auch tatsächlich in seinem Besitz sind. Sender und Empfänger sind dabei absolut anonym. Diese Anonymität ist dabei Fluch und Segen zugleich, da sie für die Anwender durchaus angenehm ist, jedoch andererseits auch Angriffspunkte für illegale Machenschaften bietet. (Egloff und Turnes, 2019, S. 13)
Nun aber zur Kryptowährung selbst. Dabei gilt es zu wissen, dass in Fachkreisen unterschieden wird zwischen Kryptowährungen und Token. Doch worin genau liegt hier der Unterschied? Damit eine Währung als Währung deklariert werden darf, muss diese den volkswirtschaftlichen Funktionen einer Währung entsprechen. Da diese Funktionen die Kryptowährung Bitcoin zum Beispiel (noch) nicht erfüllt, wird hier als Ersatz der Begriff Token (Wertmarke) verwendet. (Egloff und Turnes, 2019, 13) Doch was fehlt, um als Währung deklariert werden zu können?
Derzeit fehlt dem Bitcoin allem voran die Akzeptanz der Bevölkerung als ein „allgemeines Zahlungsmittel“. Lediglich ein kleiner Bruchteil von etwa ein Zehntel Promille gemessen an den täglich global getätigten Transaktionen werden in Bitcoin durchgeführt – was für eine offizielle Währung leider noch deutlich zu wenig ist. Weiters sind Kryptowährungen zu instabil, um für die Wertaufbewahrung genutzt werden zu können bzw. um als zuverlässige Recheneinheit zur Anwendung zu kommen. Im Gegensatz zum Euro oder dem US-Dollar sind Kryptowährungen wie der Bitcoin enormen Wertschwankungen ausgesetzt und disqualifizieren sich somit als offizielle Währung. (Kater et al., 2021)
Daher kommt die Verwendung des Begriffes „Token“. Bei diesen Token gibt es auch noch weitere Unterteilungen in unterschiedliche Bereiche: Zahlungs-, Nutzungs- oder Anlage-Token. Beeindruckend ist dabei jedoch die Anzahl der Token, die es bereits am Markt gibt, denn das sind schon über 2.000 verschiedene. (Egloff und Turnes, 2019, S. 13)
Anderer Ansicht bezüglich Zulassung des Bitcoins als offizielle Währung ist da wohl das Land El Salvador. Als erstes Land weltweit hat es beschlossen, die Kryptowährung Bitcoin mit Herbst dieses Jahres (2021) zum offiziellen und somit gesetzlich verpflichtenden Zahlungsmittel zu machen. Und dem Land konnte es kaum schnell genug gehen – mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit wurde diese Neuerung Realität. Von der Verkündung des Präsidenten, über die Zustimmung des Parlaments bis hin zur tatsächlichen Einführung vergingen von Juni bis September nur wenige Monate. (Cyrus de La Rubia, 2021)
Schnell kam jedoch dafür auch die Rechnung für das gewählte Tempo: Am Tag der offiziellen Einführung war der Ansturm kaum zu bändigen und kam in Begleitung von Protesten und technischen Problemen. Allen voran sind hier die Probleme mit der zentral eingeführten Wallet namens „Chivo“ zu nennen. Diese war auf den gängigen Systemen wie Huaweii oder Apple nicht zugänglich und wurde daraufhin wieder abgeschaltet. Die Rechnerkapazität sei zu gering gewesen und musste vorher erst erhöht werden, um eine volle Funktionsfähigkeit wieder herstellen zu können. Dicht gefolgt kam dann noch das Problem mit den „Chivo“-Geldautomaten hinzu, die ebenfalls Probleme machten und ihre Funktion verweigerten. Für den ersten Start nicht optimal, Befürworter sehen in der Währung jedoch den ersten großen Schritt in Richtung Erste Welt für das kleine Land El Salvador. (Hock, 2021)
Als angehender Blockchain und Krypot-Profi war bisher vermutlich alles verständlich, lediglich eine Frage liegt nun bestimmt auf der Zunge – was ist ein Wallet? Ein Wallet ist vergleichbar mit einer Geldbörse, auf welcher die gekauften Kryptowährungen und Token abgelegt werden. Dabei wird unterschieden zwischen Exchange Wallets und eigenen, separaten Wallets. Doch warum sollte man sich denn ein separates, eigenes Wallet organisieren, wenn man auch ein externes nutzen kann? Exchange Wallets werden von diversen Firmen und Plattformen angeboten und fungieren dabei als eine Art Bank. Daher sind Exchange Wallets anfällig für Hacker-Angriffe, was in der Vergangenheit durchaus vorgekommen ist. Die Empfehlung ist deshalb ganz klar ein eigenes Wallet. (Egloff und Turnes, 2019, 13)
Abschließend, und um den Kreis zu schließen, ist es auch noch wichtig zu wissen, wo Kryptowährungen und Token eigentlich gehandelt werden. Wie bei vielen Dingen gibt es auch hierfür Börsen – sogenannte Kryptobörsen. Diese funktionieren auch wie anderen Börsen, denn es können Kryptowährungen und Token gekauft und verkauft werden. Um sich bei diesem Handel beteiligen zu können, muss man sich jedoch vorab bei einer der angebotenen Kryptobörsen registrieren. (Egloff und Turnes, 2019, 13) Nun bist du bestimmt schon neugierig und willst deine eigenen Erfahrungen machen! Hier ein paar Links zu Kryptobörsen, die du dir mal näher ansehen kannst:
eToro – Die weltweit führende Social-Trading und Investing-Plattform
Bitcoin & Co. sicher kaufen, verkaufen und verwalten (coinbase.com)
De La Rubia, C. (2021). Kleines Land, großes Experiment. Abgerufen am 25. September 2021 von, Bitcoin: In El Salvador ist die Kryptowährung offizielle Währung – ein großes Experiment – manager magazin (manager-magazin.de)
Egloff, P., Turnes, E. (2019). Blockchain für die Praxis: Kryptowährungen, Smart Contracts, ICOs und Tokens.
Hock, M. (2021). Holpriger Start für den Bitcoin. Abgerufen am 25.September 2021 von, Bitcoin: Holpriger Start in El Salvador für die Kryptowährung (faz.net)
Kater, U., Weikard, U., Widmann, G. (2021). Volkswirtschaft Standpunkt. Bitcoin.
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