Die Einführung der wohl bekanntesten digitalen Münze hat 2008 so einiges ins rollen gebracht. Der digitale Währungsmarkt ist seither stetig gewachsen. Mit mehr als 6.600 verschiedenen Currencies hat der Bitcoin, die erste digitale Münze, mächtig an Konkurrenz bekommen. Weitere Revolutionen, welche auf der Blockchain aufbauen, erhalten ebenso immer mehr Aufmerksamkeit. Der Bitcoin welcher von der dahinterstehenden Blockchain Technologie profitiert, erreichte im Mai 2020 eine Marktkapitalisierung von ca. 185 Mrd. Euro. Dieser Erfolg ist großteils in den Schwellen- und Entwicklungsländern zu verzeichnen. Konstruktionsprobleme führten dazu, dass die virtuelle Münze in Industrieländern viel mehr als Wertspeicher und weniger als ein digitales Zahlungsmittel genutzt wird. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Volatilität, welche es schwer ermöglicht, diese Währung als tägliches Zahlungsmittel in Betracht zu ziehen (Groß et al., 2020).
Vielleicht könnte nun der Online-Gigant Amazon zum Durchbruch verhelfen. Spekulationen deuten darauf hin, dass der größte Onlinehändler Amazon, Bitcoin als zukünftiges Zahlungsmittel möchte. Diese Spekulation, welche auf einer Stellenausschreibung basiert, führte nicht nur zu viel Rätselraten rund um das Thema Bitcoin als neues Zahlungsmittel bei Amazon, sondern verhalf auch der bekanntesten digitalen Münze aus ihrem Kurstief. Diese Auswirkungen erinnern etwas an die Schlagzeilen rund um Tesla. Der Elektroriese war ebenso in Spekulationen verwickelt, man könne nun mit Bitcoins bezahlen. Doch Elon Musk zog diese Annahme schnell wieder zurück, aufgrund der Umweltbedenken, welche die Blockchain Technologie mit sich bringt. Dieser Rücktritt machte sich auch schnell am fallenden Wert der Münze bemerkbar. Die Tatsache, dass sich Elon Musk wieder etwas versöhnt gegenüber dem Bitcoin zeigt, lässt die virtuelle Währung wieder besser dastehen (Frankfurter Allgemeine, 2021).
Einige Reiseanbieter, Restaurants in Großstädten und vereinzelte Internetplattformen bieten ausgewählte Kryptowährungen als Zahlungsmittel an (Volksbanken Raiffeisenbanken, o.D.). Ebenso existiert bereits ein Land, welches den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat. In El Salvador wurde in einem Schnelldurchlauf das Gesetz erlassen, dieses ermöglicht der Bevölkerung nun Lebensmittel, Haushaltsartikel und Co. anhand der digitalen Münze zu begleichen. Jedoch sind diese Entwicklungen noch weit davon entfernt die digitalisierte Währung mit der herkömmlichen Währung zu vergleichen (Demmer, 2021).
Der Bitcoin welcher auf einer Peer-to-Peer Evolution basiert, kann durch folgende Schritte als Zahlungsmittel genutzt werden:
Im ersten Schritt wird ein Konto eröffnet auch genannt als „Wallet“. Der dazugehörige Client wird anschließend auf dem entsprechenden Endgerät gespeichert. Als Schutz vor Falschgeld, lädt der Client im Anschluss die gesamte Datenbank der Blockachain und deren Transaktionen herunter. In dieser Datenbank ist jeder Bitcoin einem/einer NutzerIn zugeordnet.
Im folgenden Schritt wird die Wallte gefüllt. Eine Münze kann auf verschiedenen Wegen gekauft werden. Kryptowährungen können sowohl von Privatpersonen im Tausch gegen Bargeld als auch beispielsweise an der Börse gehandelt werden.
Der Bezahlvorgang bildet den finalen Schritt dieses Zahlungsmittels. Sobald die Auswahl der jeweiligen Kryptowährung mit der bezahlt werden soll, getroffen wurde, wird der gewünschte Betrag sowie die Adresse der Empfängerwallet angegeben. Nach Prüfung durch den Client, ob der Betrag auch tatsächlich vorhanden ist, wird dieser innerhalb von etwa 10 Minuten an den/die WalletempfängerIn überwiesen (Menn, 2021).
Einen wahrlichen Vorteil bietet die virtuelle Münze darin, dass die Zahlung tatsächlich innerhalb weniger Minuten nach Bezahlung den/die EmpfängerIn erreichen kann. Dies kann bei vielen Unternehmen zu einem verbesserten Cash Flow beitragen. Der Zugang zu einem vergrößerten Markt, bietet einen weiteren Vorteil, welchen man mittels Kryptowährung weltweit nutzen kann. Last but not least spricht auch die Sicherheit für eine Zahlung mittels Kryptowährung für sich (Firegroup, 2020).
Quellen:
Groß J., Herz B. & Schiller J. (2020). Bitcoin, Libra und digitale Zentralbankwährungen – ein Geldsystem der Zukunft? Wirtschaftsdienst. Aufgerufen am 26.10.2021 von, https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2020/heft/9/beitrag/bitcoin-libra-und-digitale-zentralbankwaehrungen-ein-geldsystem-der-zukunft.html
Frankfurter Allgemeine. (2021). Amazon-Gerüchte helfen Bitcoin. Aufgerufen am 26.10.2021 von, https://www.faz.net/aktuell/finanzen/digital-bezahlen/amazon-geruechte-helfen-bitcoin-17455034.html
Volksbanken Raiffeisenbanken. (o.D.). Kryptowährung. Abgerufen am 26.10.2021 von, https://www.vr.de/privatkunden/ihre-ziele/geld-anlegen/kryptowaehrung.html
Demmer A. (2021). El Salvador im Bitcoin-Fieber? Tagesschau. Abgerufen am 27.10.2021 von, https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/bitcoin-el-salvador-101.html
Menn A. (2021). Mit Bitcoins zahlen in 5 Schritten. Wiwo. Abgerufen am 27.10.2021 von, https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/anleitung-mit-bitcoins-zahlen-in-5-schritten/5307934.html
Firegroup. (2020). Kryptowährungen im E-Commerce – heute schon wichtig. Abgerufen am 27.10.2021 von, https://www.firegroup.ch/de/blog/kryptowaehrungen-im-e-commerce
Abbildungsverzeichnis:
Bild 1: © SPF, Shutterstock