Die Blockchain-Technologie in der Modeindustrie

Der Einfluss der neuen Technologien in meisten Branchen reicht immer tiefer. Ein gutes Beispiel hierfür ist die zunehmende Beliebtheit der Blockchain-Technologie in der Modeindustrie. Diese befindet sich, wie auch viele andere auf der Suche nach modernen und nachhaltigen Lösungen.

Die Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie, diverse Lieferkette-Lösungen und der Zugang zur Information über den Herstellungsprozess – sind nur einige Vorteile, die die Blockchain-Anwendung mit sich bringt.

In folgendem Artikel versuche ich kurz zu erklären, welchen Einsatz die Blockchain in der Fashion Industrie hat, sowie welches Potenzial diese eigentlich besitzt, um diejenige Branche zu revolutionieren.

Interessierst du dich dafür, wie die Blockchain funktioniert und welches Potenzial diese hat? Alle notwendigen und spannenden Informationen dazu findest Du in dem Blogartikel: Blockchain-Technologie-Basics von Dominique Reiter sowie Blockchain-Technologie & ihr Potenzial von Christina Nestler.

Blockchain-Technologie in der Modebranche als eine Antwort auf die Bedürfnisse der modernen VerbraucherInnen

Zu Recht ist die Fashion Industrie als stark nichtökologische und häufig auch unethische erachtet. Das Umweltbewusstsein der weltweiten Gesellschaft wächst ständig. Damit, steigt die Sorge um unseren Planeten bei einer gleichzeitigen Besitzwille von hochqualitativen Produkten weiter (Arnault, 2020). All das führt dazu, dass die VerbrauchInnen des 21.Jahrhunderts immer anspruchsvoller werden. Die Käuferinnen möchten gerne wissen, wo und auf welche Art und Weise das Produkt hergestellt wurde. Außerdem ist es denen sehr wichtig, woher die Stoffe kommen und wie die Arbeitsbedingungen in der Fabrik sind. Im Mittelpunkt steht der Umwelteinfluss. (Ivan on Tech, 2020).

Heutzutage stellt die Mode nicht nur einen Trend oder ein Design dar, sondern repräsentiert in gleichem Maße die Ökologie und das nachhaltige Wachstum.

Immer mehr VerbraucherInnen legen besonderen Wert auf die Transparenz der Marke, sowie auf die Authentizität des angebotenen Produkts. Die Zugangsmöglichkeiten zu einem transparenten Wissen über die Zusammensetzung eines Produktes und den Herstellungsprozess bilden einen entscheidenden Faktor beim Kaufentscheidungsprozess (DeAcetis, 2021). Alle die oben genannten Bedürfnisse, die die Konsumentinnen charakterisieren, könnten durch die Anwendung der Blockchain-Technologie erfolgreich erfüllt werden. Diese Technologie ermöglicht den Firmen die Speicherung und Übertragung von den Produktdaten unter Einhaltung voller Transparenz. Der Zugang zur Information über die Herkunft des Produkts, weckt das Vertrauen und ein Sicherheitsgefühl. Dies wiederum führt zur Verstärkung der Beziehung zwischen den Marken und den Konsumentinnen. Eine klassische Win-Win-Situation.

Einsatz der Blockchain-Technologie in Modeindustrie. Ein kurzer Überblick

Erstens – Intelligente Etiketten/Smart Labels 

Einsatz der Blockchain-Technologie gewährleistet den Einblick in die komplette Transaktionsgeschichte unter Berücksichtigung vom Datum der Ausübung der Operation. Jede neue Aktion, wie beispielsweise der Wechsel des Produktinhabers, wird in das digitale Register eingetragen.

Im Jahr 2017 hat die Modedesignerin Martine Jarlaard in der Zusammenarbeit mit Provenance unter Verwendung der Blockchain-Technologie die intelligenten Etiketten eingesetzt. Das Ergebnis dieser Kooperation war die Entwicklung einer mobilen Applikation, die eine Blockchain vom Etikett mittels NFC-Tags ablesen konnte. Diese Tags werden während der Herstellung in das Label eingenäht (The Provenance Team, o.J).

Durch das Scannen der ausgewählten NFC-Tags kann die App ganz leicht die Kennnummer eines Produkts erkennen und somit die enthaltenen Informationen über die Ware, die in der Datenbank gespeichert wurden, auslesen. Die App-Nutzerinnen erlangen dadurch, einen vollen Zugriff auf die Rückverfolgbarkeit in der Warenherstellung – also, von den verwendeten Stoffen, über den Transportweg bis zum fertigen Produkt in dem Ladenregal (Ivan on Tech, 2020). Dank den Smart Labels bekommen die Käufer detaillierte Information über die Nutzung des gekauften Produkts. Das kann, vor allem im Falle des Abschneiden der Stoffetikette sehr zweckdienlich werden.

Zweitens – Lieferkette (Supply Chain)

Die Blockchain-Technologie kann erfolgreich als ein e-Frachtbrief eingesetzt werden. Dies ermöglicht die Verfolgung des kompletten Lieferweges. Außerdem kann ein e-Frachtbrief von jedem Ort der Welt abgefragt werden (Harpreet, 2020). Solche Lösung könnte ein traditionelles CRM-System (Customer-Relationship-Management) also – das internationale Managementsystem für die Verwaltung von Frachtbriefen ersetzen. Darüber hinaus, bietet die neue Technologie einen Vorsprung gegenüber dem alten Modell. Das CRM- System ist nämlich dem Einhacken, oder der Daten- Änderung und -Löschung stark ausgesetzt. Einmal in der Blockchain gespeicherte Information bleibet unverändert und kann auch nicht entfernt werden.

Das Portal Alibaba ist ein gutes Beispiel für den Einsatz von dem Blockchain-basierten e-Frachtbrief. Dank diesem Ansatz sind der Firmenvorstand, ihre Mitarbeiterinnen, sowie die Unterauftragnehmerinnen in der Lage, die gesamte Lieferkette zu überprüfen.

Auf dem gleichen Prinzip wird die Blockchain auch von den internationalen Modelabels genutzt. Das Tracking mit Blockchain setzte z.B. erfolgreich die Marke VeChain in Zusammenarbeit mit H&M im Rahmen von einem Pilotprojekt um.

Drittens – Die Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie

Die Blockchain kann die Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie voll unterstützen. Die gefälschten Waren, die immer besser die Originalprodukte imitieren, stellen ein ernst zu nehmendes Problem für die Luxusgütern-Hersteller wie die Modedesigner dar. Darunter leidet nicht nur der Hersteller, sondern auch der unbewusste Konsument. Die Produkt-Authentifizierung gewährleistet anhand der Blockchain-Technologie einen absoluten Marken- und Käuferschutz (CVJ.CH Content Partner Beincrypto, 2021).

Auf solche Lösung griffen LVMH (die französische Modekonzern Louis Vuitton), Microsoft und Consensys zurück, die eine Plattform namens Aurora erstellten (O’Connor, 2019). Diese Seite hilft der Luxus-Branche bei der effektiven Überwachung und bei der Produktverfolgung. Die LVMH Gruppe verwendet bei nahezu 60 eigenen Marken die Blockchain-Technologie und plant die Ausweitung des Anwendungsbereichs auf den Schutz des geistigen Eigentums und die Verhütung des Werbebetrugs (Gonzales-Rodriguez, 2019).

In ihren Fußstapfen treten auch viele andere Luxusmarken, die durch den Authentizität-Beweis, dem Käufer eine schnelle Identifizierung des Produkts ermöglichen. Auf diese Weise kann die Modeindustrie die ethische Produktion fördern und gleichzeitig verifizieren. Dies ermöglicht wiederum die Wahrung einer Nachhaltigkeit.

Die Zukunft wird zeigen, ob die Blockchain die Modeindustrie auf der globalen Ebene revolutionieren kann.

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[…] Im Blogbeitrag von Elzbieta Kliszcz erfährst du mehr zum Einsatz der Blockchain-Technologie in der Modeindustrie. […]

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