Blockchain Implementierung – der Weg zum Ziel!

Nachdem wir nun einige Anwendungsfälle der Blockchain vorgestellt haben, fragst du dich nun sicher, wie dein Unternehmen davon profitieren kann. In diesem Blogbeitrag erfährst du nicht nur, wie du mögliche Anwendungen evaluieren kannst, sondern erhältst auch noch einen Leitfaden für die Implementierung der Blockchain!

Zur einfacheren Navigation gliedert sich der Artikel in 5 Schritte. Diese beschreiben die einzelnen Etappen hin zu deinem individuellen Blockchain Use Case sowie der entsprechenden Umsetzung. Natürlich kannst du jederzeit einen Bereich überspringen, solltest du die notwendigen Faktoren bereits festgelegt haben.

Schritt 1: Identifizierung möglicher Anwendungsfälle

Bevor du dir über die Umsetzbarkeit bzw. Sinnhaftigkeit einer Blockchain-Lösung Gedanken machen kannst, solltest du entsprechende Use Cases identifizieren. Welche Probleme sollen mithilfe der Blockchain gelöst werden (Geißler & Schmitz, 2021)? Wenn du bereits einen Anwendungsfall konkretisiert hast, kannst du den Punkt überspringen und direkt mit Schritt 2 fortfahren.

Wichtig ist hierbei, dass du die Prozesse sowie deren Probleme, welche es zu lösen bedarf, kennst. Dabei kann es helfen, auch die Mitarbeitenden in die Evaluierung miteinzubeziehen, denn diese haben oft einen besseren Einblick in die Schwachstellen des Unternehmens (Streichert, 2018). Die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen und die Teilnahme an Konferenzen dient der Evaluierung von relevanten Blockchain Use Cases. Eine Gliederung in Anwendungsfelder kann einen guten Überblick verschaffen, um somit ähnliche Use Cases zu identifizieren und diese besser bewerten zu können (Hansen et al., 2019, S. 4–5). Für gewöhnlich ist es sinnvoll, sich auf jenes Projekt zu fokussieren, welches den größten Mehrwert für Unternehmen und Kundschaft bringt (Streichert, 2018).

Anschließend folgt die Bewertung, ob die Blockchain-Technologie denn überhaupt für die Lösung deines definierten Problems zum Einsatz kommen kann.

Schritt 2: Bewertung der technologischen Eignung

Solltest du bereits einen Technologie-Check durchgeführt haben, kannst du direkt mit Schritt 3 fortfahren. Stelle allerdings sicher, dass du zumindest diese Fragen geklärt hast:

Abbildung 1: Technologie-Check, Quelle: Schuh et al., 2020, S. 6

Frage 1 bezieht sich auf die Datenqualität. Da die einmal eingegebenen Daten in der Blockchain unveränderbar sind, ist es essenziell, dass diese korrekt sind. Sollte die Gefahr bestehen, dass jemand falsche Informationen hinterlegen könnte, wäre eine andere Lösung für das Problem höchstwahrscheinlich besser geeignet.

Bei Frage 2 geht es speziell darum, dass ein Blockchain-System nur dann sinnvoll ist, wenn mehrere Personen Daten einspielen. Sollte lediglich eine Partei Daten ergänzen, bietet eine zentrale Verwaltung mehr Vorteile.

Da die Blockchain unveränderbar ist, sollte sie vor allem dann eingesetzt werden, wenn die Gefahr besteht, dass jemand eine Datenänderung vornehmen könnte. Daher ist es essenziell, auch Frage 3 mit ja zu beantworten, wenn über den Einsatz der Technologie zur Problemlösung nachgedacht wird. Ansonsten wird diese überflüssig sein.

Die letzte Frage bezieht sich auf den Kosten-Nutzen-Aspekt. Sollte bereits eine alternative Software existieren, welche zum Einsatz kommen könnte und auch noch günstiger wäre, ist es wenig sinnvoll, eine auf die Blockchain-basierte Lösung zu entwickeln (Geißler & Schmitz, 2021; Hansen et al., 2019, S. 5–7; Werner et al., 2020, S. 24).

Schritt 3: Bewertung der strategischen Eignung

Zusätzlich zur Überprüfung, ob die Blockchain-Technologie für diese Anwendung geeignet ist, sollte eine Risiko-Nutzenbewertung durchgeführt werden. Solltest du diese bereits durchgeführt haben, kannst du mit Schritt 4 fortfahren.

Bei der Risikobewertung wird analysiert, ob ein negativer Einfluss des Projekts auf das Geschäftsmodell bestehen könnte bzw. ob ein hoher Kostenanstieg damit verbunden wäre. Auch individuelle Schwerpunkte wie beispielsweise fehlender Wille von verwickelten Partnerinnen und Partner etc. sollten dabei beleuchtet werden. Wenn sich in einer der Kategorien eine hohe Gefahr durch die Implementierung der Blockchain ergeben würde, wäre es ratsam, dass du dich doch gegen das Projekt entscheidest.

Für die Nutzenbewertung solltest du ebenfalls individuelle Kategorien wie beispielsweise Kosteneinsparungen, Qualitäts- bzw. Zeitgewinne etc. beleuchten. Als Ergebnis davon kannst du den besten Anwendungsfall identifizieren, der anschließend entsprechend umgesetzt werden soll (Hansen et al., 2019, S. 7–9; Werner et al., 2020, S. 28).

Schritt 4: Konzepterstellung für die Implementierung

In diesem Schritt geht es darum, dass du die richtige Blockchain-Lösung für deine Anwendung findest. Wenn du die unten dargestellten Aspekte bereits fixiert bzw. umgesetzt hast, kannst du direkt zu Schritt 5 springen.

In dieser Phase ist folgende Entscheidung zu treffen:
Wer bringt die notwendige Expertise mit, um die Implementierung durchzuführen? Es ist sinnvoll, vor allem Mitarbeitende miteinzubeziehen, welche bereits mit den verschiedenen Arten der Blockchain (Private/Public/Hybrid Blockchain etc.) vertraut sind. Auch externe Dienstleister können dabei oft behilflich sein, denn es sollte mindestens ein Blockchain-Entwickler im Team sein. Weiters gilt es zu bedenken externe Partnerinnen und Partner zu der Projekt-Phase einzuladen, sollten diese anschließend ebenfalls mit der Technologie arbeiten müssen (Geißler & Schmitz, 2021; Hansen et al., 2019, S. 12).

Dieses Team entwirft anschließend die technische Architektur, um damit eine geeignete Blockchain-Technologie auswählen zu können. Dabei ist vor allem die Systemkompatibilität mit der bereits eingesetzten Software zu bedenken. Auch die Erstellung der zu Grunde liegenden Smart Contracts ist in diesem Punkt entscheidend. Damit wird ermöglicht, dass Prozesse automatisch und transparent ablaufen. In diesem Zusammenhang ist auch eine Entscheidung zum eingesetzten Algorithmus zu treffen, der Voraussetzung für die Funktion der Blockchain ist (Geißler & Schmitz, 2021; Hansen et al., 2019, S. 12–13).

Wenn die Entscheidung über das Blockchain-System feststeht, folgt der letzte Schritt.

Schritt 5: Implementierung der Blockchain-Technologie

Die Umsetzung des Konzepts erfolgt in erster Linie durch die Programmierung, um die Technologie live testen zu können. Im Anschluss sollte die bereits existierende Software integriert werden. Ziel ist es, die neue Lösung in die Abläufe des Unternehmens bestmöglich einzubinden. Dabei sind regelmäßige Weiterbildungen der Mitarbeitenden essenziell (Hansen et al., 2019, S. 13–14; Streichert, 2018).

Wenn du all diese Schritte erfolgreich durchlaufen hast, stehst du vor einer fertigen Lösung für deinen Use Case. Gratuliere! Hinterlasse uns doch gerne ein Kommentar, solltest du für zukünftige Lesende hilfreiche Tipps haben, um das Ziel ebenfalls zu erreichen.

Wenn du über den Einsatz der Blockchain im Bereich der Cloud nachdenkst, lies doch den Beitrag „Blockchain Cloud Computing – die sichere Cloud-Lösung“. Dieser zeigt die Vor- und Nachteile der Blockchain-Anwendung auf.

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