Die Folgen des Klimawandels

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Abbildung 1: Eisblock | Quelle: www.unsplash.com (Bradley, 2019)

Die erhöhten Treibhausgasemissionen durch den Menschen haben zur Folge, dass unser Planet immer wärmer wird. Die steigenden Temperaturen wirken sich auf der ganzen Welt aus. Bereits der Anstieg von nur 1,5 Grad Celsius bringt gravierende Veränderungen mit sich. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich auf unterschiedliche Arten. Mit diesen Zeilen soll der Ernst der Lage noch einmal verdeutlicht werden.

Anstieg des Meeresspiegels

Steigende Temperaturen sorgen für ein Abschmelzen der Gletscher, was wiederum einen Anstieg des durchschnittlichen Meeresspiegels mit sich bringt. Zudem wirkt sich die Erwärmung der Ozeane ebenfalls auf den Meeresspiegel aus. Die thermische Ausdehnung sorgt dafür, dass das Wasser mehr Volumen einnimmt. Aufgrund dessen stieg der Meeresspiegel seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 16 Zentimeter an. Die Entwicklung zeigt, dass der durchschnittliche Meeresspiegel erst in den letzten Jahren besonders stark in die Höhe ging (Barghorn, 2020).

Der steigende Meeresspiegel ist vor allem für niedrig liegende Küstengebiete und Inseln besonders bedrohlich. Dadurch gefährdet sind weltweit ca. 680 Millionen Menschen, die in der direkten Umgebung von Küsten oder auf kleinen Inseln leben (Jensen et al., 2019). Insbesondere Großstädte wie Hamburg, Shanghai, Hongkong oder auch New York sind unmittelbar vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Historische Städte wie Venedig könnten sogar ganz verschwinden lt. Klimaforscher Prof. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) (Fischer, 2019).

Doch nicht nur der Mensch leidet unter dem Verschwinden von küstennahen Lebensräumen. Ebenso betroffen sind zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, denen eine Verschiebung ihrer Lebensräume in das Landesinnere oftmals durch den Menschen verbaut wird bzw. eine Anpassung aufgrund der enormen Geschwindigkeit der Veränderung kaum möglich ist (Barghorn, 2020).

Hitzewellen, Brände und Dürren

Immer häufiger und extremer auftretende Wetterereignisse sind ebenfalls auf den Klimawandel zurückzuführen. Etliche Regionen werden speziell von Hitzewellen, Bränden und Dürren geplagt. Die extremen Temperaturen der Sommermonate 2021 haben gezeigt, dass sogar Werte um die 50 Grad Celsius erreicht werden können. Das Resultat dieser Hitzewellen präsentierte sich in diesem Jahr sogar in mehreren Ländern, wo viele Menschen in Zusammenhang mit den exzessiven Temperaturen verstarben. Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sieht in dieser Hinsicht vor allem den Mittelmeerraum als besonders betroffen und warnt vor noch weitaus schlimmeren Hitzewellen, Dürren und Bränden in der Zukunft (DerStandard, 2021).

Bereits im Jahr 2018 gab es in Österreich 766 Menschen, die in Zusammenhang mit der Hitze verstarben. Somit starben in diesem Jahr mehr Menschen in Folge der extremen Hitze als durch den Verkehr. Insbesondere ältere Menschen sind von den extremen Temperaturen gefährdet (Global 2000, o.D.)

Starkniederschläge

Doch auch extreme Niederschläge hängen unmittelbar mit dem Klimawandel zusammen. Bei einer Erwärmung von einem Grad kann die Luft um sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen, was wiederum zu Stark- oder Dauerregen führt (BR Wissen, 2021).

Welche Schäden Starkniederschläge hinterlassen können, zeigte sich im Juli 2021 auch in Österreich und Deutschland. Allein in der Alpenrepublik führte das Hochwasser zu Beschädigungen in der Höhe von mehreren Millionen Euro.

Die kritische 1,5-Grad-Celsius-Marke

Jedes Zehntelgrad, das beim Temperaturanstieg vermieden werden kann, mindert die Auswirkungen des globalen Klimawandels. Mit dem Pariser Klimaabkommen verpflichteten sich fast alle Staaten dieser Welt – unter anderem auch Österreich, dass eine globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden soll (BR Wissen, 2021a). Um dieses definierte Ziel tatsächlich noch zu erreichen, wäre zwischen 2020 und 2030 eine Einsparung der Treibhausgasemissionen um jährlich 7,6 Prozent notwendig. Die aktuellen Entwicklungen deuten lt. Emissions Gap Report des UN Environment Programme jedoch auf eine Erwärmung um 3,2 Grad Celsius hin, was ein erhöhtes Risiko für 20 bis 30 Prozent aller Arten auf unserem Planeten darstellt (Berkel, 2020).

Warum ein Temperaturanstieg um 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit eine so wichtige Grenze darstellt, fasst der IPCC-Sonderbericht zusammen und wird mit der folgenden Abbildung eindrucksvoll dargestellt. Bereits der Anstieg um einen weiteren halben Grad hätte desaströse Auswirkungen zur Folge (Helmholtz Klima Initiative, o.D.).

Abbildung 2: Macht ein halbes Grad wirklich einen Unterschied? | Quelle: Helmholtz Klima Initiative, o.D.

Permafrost-Schmelze – eine tickende Zeitbombe

Eine Katastrophe von noch nie dagewesenem Ausmaß lauert unter den arktischen Permafrostböden. Sollten die Permafrostböden weiter abschmelzen, könnten schätzungsweise zwischen 1.300 und 1.600 Milliarden Tonnen Kohlenstoff freigesetzt werden, was die Erderwärmung um ein Vielfaches beschleunigen würde und auf unserem Planeten zahlreiche Kettenreaktionen verursachen könnte. Um die Zahlen einschätzen zu können, der Kohlenstoffgehalt der gesamten Atmosphäre beträgt rund 800 Milliarden Tonnen (Odenwald, 2019).

Fazit

Die Folgen des Klimawandels sind angekommen! Das Jahr 2021 hat deutlich gezeigt, was uns die nächsten Jahre auf der ganzen Welt erwarten wird. Zu denken, dass der Klimawandel noch vollständig aufzuhalten wäre, ist eine Illusion. Es geht nun darum, die Schäden möglichst gering zu halten und sich rasch an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Wenn der Temperaturanstieg nicht über 1,5 Grad Celsius beträgt, könnten zumindest die schlimmsten Folgen verhindert werden. Jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, um dieses Ziel zu erreichen. Wir hoffen, dass unsere Beiträge Unterstützung geben können, wenn es darum geht, den persönlichen CO2-Fußabdrucks zu reduzieren.

Key takeaways: 

  • Die Folgen des Klimawandels sind auf der ganzen Welt verheerend
  • Jedes Zehntelgrad, das an Erwärmung vermieden werden kann, dämmt die Auswirkungen ein
  • Ein Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad Celsius sollte jedenfalls verhindert werden

Literaturverzeichnis

Barghorn, L. (2020, Dezember 6). Meeresspiegel-Anstieg: Darum ist er problematisch. Utopia.
https://utopia.de/ratgeber/meeresspiegel-anstieg-darum-ist-er-problematisch/

Berkel, M. (2020, April 29). Klimawandel: Die weltweiten Folgen. CO2online.
https://www.co2online.de/klima-schuetzen/klimawandel/klimawandel-folgen-weltweit/#c149153

BR Wissen. (2021a, August 11). Was bringt der internationale Klimavertrag? BR Wissen. https://www.br.de/klimawandel/klimaabkommen-paris-protokoll-klimapolitik-klimawandel-102.html

BR Wissen. (2021b, August 24). Mehr Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Orkane. BR Wissen.
https://www.br.de/wissen/wetter-extremwetter-klimawandel-100.html

DerStandard. (2021, August 7). Weltklimarat warnt: Mittelmeerraum wird zu „Hotspot des Klimawandels“. DerStandard.
https://www.derstandard.at/story/2000128763779/weltklimarat-sieht-mittelmeerraum-als-hotspot-des-klimawandels

Fischer, L. (2019, November 19). Venedig wird definitiv untergehen. Zeit Online.
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2019-11/klimawandel-venedig-hochwasser-klimaforschung-anders-levermann?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com

Global 2000. (o.D.). Klimawandel in Österreich. Global 2000.
https://www.global2000.at/klimawandel-oesterreich

Helmholtz Klima Initiative. (o.D.). Macht ein halbes Grad einen Unterschied? Helmholtz Klima Initiative.
https://www.helmholtz-klima.de/faq/macht-ein-halbes-grad-einen-unterschied

Jensen, J., Klein, B., Kusche, J., Latif, M., Ratter, B., Rhein, M., Rovere, A., Schlurmann, T., Schulz, M., Stammer, D., Tinz, B., Vafeidis, A., Visbeck, M., & Wachler, B. (2019). Zukunft der Meeresspiegel. Deutsches Klima-Konsortium e. V. (DKK) & Konsortium Deutsche Meeresforschung e. V. (KDM).
https://www.deutsches-klima-konsortium.de/file

Odenwald, M. (2019, September 27). Methan-Katastrophe droht: Permafrost-Schmelze könnte Milliarden Tonnen CO2 freisetzen. Focus Online. https://www.focus.de/wissen/klima/klimawandel-durch-tauende-permafrostboeden-koennten-milliarden-tonnen-co2-freigesetzt-werden_id_11177645.html

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Eisblock 
Bradley, M. (2019, Juli 2). A gorgeous iceburg from the Colombia Glacier. Photo taken from my sailboat in PrinceUnsplash.
https://unsplash.com/photos/96iwiAxOuJw

Abbildung 2: Macht ein halbes Grad wirklich einen Unterschied?
Helmholtz Klima Initiative. (o.D.). Macht ein halbes Grad einen Unterschied?
Helmholtz Klima Initiative.
https://www.helmholtz-klima.de/faq/macht-ein-halbes-grad-einen-unterschied

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