KI im Design. Ein Experteninterview mit „Jo Reichl“.

Willkommen zu einem spannenden Experteninterview, dass in der Tabakfabrik in Linz aufgezeichnet wurde – einem wahren Hotspot der Kreativszene. Unser heutiger Gast ist ein aufstrebender Name im Designbereich, der sowohl in der Welt der Wirtschaft als auch der Kreativität zu Hause ist.

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Mit einem Bachelor in Wirtschaft und einem Master-Studiengang in Leading Innovative Organizations bringt er eine spannende Mischung aus Leadership, Innovation und Unternehmertum mit. Daneben widmet er sich leidenschaftlich dem künstlerischen Design, inspiriert von einem Familienmitglied in der Branche und einer selbstständigen Laufbahn, die seine eigene Agentur hervorgebracht hat. In diesem Interview werden wir in „KI im Design“ eintauchen und erfahren, wie er Wirtschaft und Kreativität in einer harmonischen Symbiose verschmelzen lässt. Wir sprechen auch über die Herausforderungen des Designs, die Wichtigkeit von echter Kreativität in einer zunehmend von KI beeinflussten Welt und seine Ansichten zur Zukunft des Designberufs. Begleite uns auf dieser Reise in die Gedankenwelt eines modernen Designers, der mit KI im Design arbeitet.

KI im Design: Hier ist das komplette Video vom Interview zum Ansehen

Experteninterview mit Philipp und Jo

A: So, hallo Jo. 

B: Hallo, grüß dich. 

A: Freut mich, dass wir uns noch sehen in der Tabakfabrik in Linz. 

B: Danke für die Einladung. 

A: Coole Location wie immer, der Hotspot von Linz. In der Kreativszene, glaube ich, oder?

B: Das neue Podcast-Studio. Ich bin selber das erste Mal da, es ist ziemlich impressive.

A: Ja, sehr schön. Ich möchte kurz vorstellen, ich fange mit mir in dem Fall an, dass wir wissen, warum wir eigentlich gemeinsam den Podcast „KI im Design“ heute machen. Und zwar bin ja Student, wie du weißt, an der Universität für Weiterbildung in Krems und mache dort den Lehrgang für Online-Media-Marketing. Das ist mittlerweile der 17. Lehrgang, der da stattfindet. Das heißt, das Team rund um den Lehrgang ist sehr routiniert und darf da viel lernen. Im Zuge dieses Lehrgangs müssen wir einen Blog erstellen. Dieser Blog beschäftigt sich mit KI. Also sprich, mit den ganzen Themen, was rund um KI da ist. Und ein Blog-Beitrag davon wird sein, ein Experten-Interview. Und da bist du mir natürlich eingefallen dazu. Und ich hätte gerne das Experten-Interview natürlich zum Thema KI im Design mit dir durchgesprochen. Ich möchte dir jetzt die Chance geben, dass du dich kurz vorstellst. Ich weiß, du bist Student, du bist beim Finishen von deinem Bachelor oder von dem Master. Vielleicht erzählst du mal ein bisschen etwas über dich, dass die Zuhörer und Leser dann auch wissen, mit wem wir das Interview geführt haben.

KI im Design: Die zwei Säulen von Jo

B: Okay, ja gerne. Also meine zwei Säulen, mit denen ich mich beschäftige, sind zum einen die Wirtschaft. Ich habe mein Bachelor an der JKU 2023 abgeschlossen. Und bin momentan im Master-Programm Leading Innovative Organizations. Das ist ein einjähriger Master, wo ich mich eben viel mit den Themen Leadership, Innovation und Entrepreneurship und den Organisationen beschäftige. Daher das große Interesse an eben den wirtschaftlichen Komponenten. Und nebenbei die zweite große Säule ist die Kreativität. Ich beschäftige mich seit über zehn Jahren mit künstlerischer Gestaltung, mit Design. Und habe mir das neben meiner Ausbildung mehr oder weniger selbst beigebracht. Habe da eine große Inspirationsquelle, meinen Onkel, der seit über 20 Jahren selbstständig im Design ist. Und habe vor gut drei Jahren, also es ist jetzt das vierte Jahr 2024, meine eigene kleine Agentur, wo ich neben dem Studium eben versucht habe, da ein kleines Stückchen meiner Identität aufzubauen, wo ich ja auf einem sehr guten Weg bin. Genau, und versuche da jetzt eben, dass ich das, die Wirtschaft und das Design, die Kreativität im Laufe der Zeit jetzt versuche, das irgendwie verschwimmen und zu verschmelzen lassen.

A: Vom Design kennen wir beide uns ja. Wir haben uns ja privat kennengelernt, bei einem Skiurlaub letztes Jahr durch deine Eltern und unsere guten Bekannten. Und sind dann eben auf das Thema Wirtschaft, sind wir dann auch in Richtung Design gekommen. Und dein Vater hat mir ein paar Sachen gezeigt, die du machst und über das sind wir eigentlich in Kontakt gekommen. Und wir haben ja designmäßig auch schon einen engen Kontakt gehabt mit einem Baby, das mein Baby ist. Das ist ein Produkt, das wir selbst entwickeln. Und da kann ich nur sagen, der Designweg ist genial von dir. Und das hat mir extrem Spaß gemacht, die Zusammenarbeit. Und wird uns auch weiterhin Spaß machen. Und darum sage ich, der Designer ist ja bei dir wirklich im Blut, das merkt man bei diesen ganzen Herangehensweisen. Und dazu wollte ich jetzt einfach fragen, was ist bei dir Design? Also wenn man Design jetzt einmal als Ganzes sieht, ist es ja nicht nur das Visuelle, was wir wahrnehmen, sondern das Gefühl, was wir transportieren wollen. Und wie entsteht bei dir eigentlich so ein Designprozess, wenn man jetzt sagt, okay, wo fängt das an? Oder jetzt mal abgesehen vom Briefing, wenn du das hast oder wie gehst du so einen Designprozess an?

B: Also man muss ja, glaube ich, am Anfang ein bisschen Differenzierung vornehmen, weil Design ist alles. Der Stuhl, worauf wir sitzen, ist Design. Die Lampen, die uns belichten, sind designt worden. Design ist überall. Und natürlich ist die Art und Weise, wie ich Design interpretiere für mich oder wie ich sie lebe im Beruf nicht all dies, sondern beschränkt sich auf ein paar kleinere Disziplinen. Das sind zum einen Branding, Webdesign, generell Kommunikationsdesign, Printdesign. Das sind, sage ich mal, die großen drei Säulen. Und ja, der Weg, wie diese Prozesse, wenn man es jetzt auf Projektbasis betrachtet, starten, die sind eigentlich immer unterschiedlich. Jedoch fängt das schon weit vor, bevor das Projekt überhaupt vor mir auf den Tisch landet, an. Nämlich, dass ich mich tagtäglich mit, dass ich mich auch im privaten Leben mit dem Ganzen sehr viel auseinandersetze, über Social Media. Ich schnappe unzählige andere Designer auf, was arbeiten die, was sind die Trends.

KI im Design. Zur Moodboard-Gestaltung

A: Man kann ja sagen, Design ist eine Haltung und das hört nie auf, sondern das ist ein permanenter Entwicklungs- und Erfahrungs- und Wahrnehmungsprozess, in dem wir uns befinden.

B: Wenn ich in Linz in der Stadt unterwegs bin und es sperrt ein neuer Laden auf, dann schaue ich da drauf und lasse mich inspirieren, einfach von allem, was so um mich herum schwirrt. Und versuche dadurch, ein grobes Verständnis zu kriegen, was eigentlich draußen so passiert und wie man das dann auf gewisse Projekte überlagern und transferieren kann, dass man sagt, okay, was ist jetzt im Jahre 2024 gang und gäbe? Was ist am Trenden? Was könnte in den nächsten Jahren noch kommen? Das sind halt alles die externen Einflüsse, die mir eine Antwort auf das geben. Und wenn man jetzt im Zuge von einem Branding überlegt, dann muss man natürlich am Anfang einmal verstehen, okay, was ist das Problem vom Kunden? Oder was ist die Ausgangslage vom Projekt? Und was hat der Kunde für ein Anliegen an mich? Was soll das Branding überhaupt bewirken? Es gibt ja kein Rezept für alles. Es ist in jedem Projekt eigentlich unterschiedlich und jeder Kunde hat unterschiedliche Ziele, die er verfolgen will, mit dem Branding. Und das gilt es am Anfang mal herauszuarbeiten mit dem Kunden. Und sobald ich ein ganzheitliches Verständnis über die Ausgangslage habe, gehe ich raus wieder in die Welt und lasse mich inspirieren. Und versuche eben einmal, ich mache das ganz gerne mit Moodboards, dass ich mir denke, okay, auf Basis dessen, was der Kunde mir jetzt geschildert hat, was für Mood hat er? Und was für Mood hat das Projekt? Genau, in welche Richtung könnte das gehen? Und da trage ich dann eben visuell, meistens bin ich da unterwegs auf Pinterest, natürlich auch auf Google, auf all diesen Plattformen, wo Design überrepräsentiert wird. Und Behance gibt es da eben, Dribble, genau, und noch unzählige andere. Und trage das dann in einem Moodboard zusammen. Und wenn das dann, sage ich mal, für mich einen Sinn ergibt und stimmig ist in sich, dann gehe ich wieder zum Kunden zurück. Das heißt, es ist immer ein iterativer Prozess und back and forth mit dem Kunden und genau, das ist einmal, sage ich mal, die Konzeptphase. Wenn die Konzeptphase dann abgeschlossen ist und der Kunde sagt, okay, ja, dieses Moodboard gefällt mir, vielleicht machen wir noch hier und da irgendwie eine kleine, feine Änderung, dann beginnt quasi dann die Designarbeit tatsächlich. Was dann am Ende des Tages, wenn man eine gute Vorarbeit geleistet hat, eigentlich gar nicht mehr das Schwierige ist, weil man versteht den Kunden und man weiß, was er will. Und mit dem Moodboard hat man sich ja auch schon in einer gewissen Sphäre bewegt, wo man schon sehr viel ausschließen kann und nur noch den kleinen, fokussierten Teil vor Augen hat, mit dem man dann etwas Cooles entwickeln kann.

A: Und man hat ja den Kunden auch schon mit an Bord, man weiß ja auch, der Kunde weiß schon, in welche Richtung es geht, er weiß schon, welches Feeling er mit transportiert und vor allem der erste Eindruck ist ja das Wichtigste, das kenne ich aus uns, das kennen wir beide natürlich sehr gut, dass wenn der Kunde das sofort spürt, dann ist das Moodboard schon mal sehr richtig und dann weiß man schon, in dieser Welt fühlt er sich wohl und dann geht aber trotzdem der ganze Detaillierungsgrad erst los.

KI im Design: One Concept

B: Genau und ich habe da in den ersten zwei Jahren von meiner unternehmerischen Reise im Design ein Konzept verfolgt, dass ich dem Kunden mehrere Varianten geliefert habe. Mittlerweile mache ich das nicht mehr, das heißt, ich arbeite jetzt an einem One Concept und versuche einfach, die Vorarbeit schon richtig zu machen und dann an diesem einen Konzept so zu feilen, dass es passt und es passt auch in der Regel. 

A: Der richtige Ansatz. 

B: Weil meistens, wenn man dann mehrere Konzepte liefert und dem Kunden zeigt, okay, es gibt zum Beispiel dieses Logo, dieses Logo, dieses Logo, dieses Logo, die meistens sind dann überfordert, haben vielleicht Präferenzen, wo ich das dann irgendwie miteinander verschmelzen lasse und ich habe da die Erfahrung gemacht, dass es einfach mit dem One Concept meistens besser fährt und der Kunde auch von Anfang an happier ist.

A: Kann ich nur unterstreichen, sehe ich genauso. Vor allem ist es fokussiert auf eines, man kann dieselbe Zeit, die man im Normalfall für drei Konzepte braucht, kann man in ein Konzept reinlegen, ist dafür dort viel stärker drinnen, viel genauer. Du weißt ja selber von der Erfahrung, wie viel Überarbeitungsschleifen man ja macht, bevor man überhaupt was herzeigt. Das ist ja ständiger Entwicklungsprozess und dann hat man einfach viel mehr Zeit dafür. Wie siehst du eigentlich die Herausforderungen vom Design? Also jetzt einmal nicht nur die zwischen der Kommunikation, die man mit dem Kunden unter Umständen hat, dass das Verständnis da ist, sondern auch die Herausforderungen, ein Projekt zu bekommen, das womöglich jetzt nicht gleich am ersten Anhieb so leicht von der Hand geht, sondern wo man sich richtig einarbeiten muss. Kommt sowas bei dir vor oder wo siehst du für dich so Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt im schönen Bereich vom Design?

B: Ja, wie du schon gesagt hast, den Kunden zu verstehen ist, es ist eine Herausforderung, wo man gewisse Softskills mitbringen muss als Designer, man muss empathisch sein und man muss verstehen, wer der Kunde ist, aber gleichzeitig muss man auch verstehen, wer die Audience ist am Ende des Tages. Also es reicht nicht, wenn du jetzt den Kunden verstehst und weißt, okay, der hat diese und diese Charaktereigenschaften, der ist so und so gestrickt und sondern meistens in der Regel ist es ja dann ein Branding,  mit dem man Tausende, im besten Fall Millionen Kunden ansprechen will und das ist dann eigentlich der Knackpunkt, dass du beides tiefgreifend verstehen musst, weil du willst ja das Branding im besten Fall über die nächsten Jahrzehnte und wenn möglich für immer haben und nicht dann in drei Jahren wieder ein neues Branding machen müssen, weil einfach die Zielgruppe, weil du komplett an der Zielgruppe vorbeigeschossen bist.

A: Hast du den Eindruck, dass die Auftraggeber da auch ihre Herausforderungen haben, dass sie ihre eigene Zielgruppe wirklich formulieren können? 

B: Auf alle Fälle, ja. 

A: Ist das auch etwas, was du wahrnimmst, wo du sagst, man führt es mit dem Design auch auf eine Zielgruppe hin, die sie so auf diese Art vielleicht noch gar nicht wahrgenommen haben?

B: Ja, auf alle Fälle und deswegen ist auch ein Teil dieser Vorarbeit der Hausaufgaben, bevor man mit dem Design anfängt, eine klare Definition von der Zielgruppe und da kommt man dann oftmals in einen Clinch mit dem Kunden, weil die Zielgruppen völlig anders definiert sind. Der Kunde definiert seine Zielgruppe so, ich als außenstehender Designer, der sich das aus der Vogelperspektive anschaut, definiert die Zielgruppe komplett anders. Was ist jetzt das Richtige und was ist das Falsche und das muss man dann natürlich irgendwie, das ist wahrscheinlich eine Mischung aus beiden ein bisschen.

A: Ist aber, glaube ich, auch der große Vorteil von uns Externen, dass wir einen komplett anderen Blick haben auf das Unternehmen, wir haben nämlich die Wirkung des Unternehmens sichtbar und nicht das, was der Unternehmer will. Also wir sind einfach bei der Empfängerbotschaft da, wir sehen, was jetzt ausstrahlt und über das tut man sich viel leichter. Ich kenne das von eigenen Sachen, du weißt, wie für sich selber als Designer etwas zu machen ist die Hölle und darum war ich damals happy, dass ich dich dazu überreden konnte, dass wir da was machen. 

KI im Design. Ein Performancetool

B: Was ist noch eine Herausforderung? Ich würde sagen, jetzt abseits von der Klientenarbeit ist Design sehr schnelllebig. Es verändert sich tagtäglich gefühlt alles.

A: Also Geschwindigkeit ist ein Riesenthema.

B: Ja, die Prinzipien, sage ich mal, bleiben einigermaßen die gleichen und verändern sich nicht so schnell, aber die Umwelt verändert sich. Es ist einfach volatil Ende nie. Die Trends ändern sich, die Firmen ändern sich, die Technologie ändert sich, also vor allem jetzt in der Zeit von AI am laufenden Band irgendwie und da ist es natürlich eine Herausforderung mitzukommen. Schätze jetzt einmal für andere Designer, andere Menschen aus der Kreativbranche, die vielleicht nicht so technisch oder technologieenthusiastisch wie ich sind, dass man da am Ball bleibt. Aber die Schnelllebigkeit ist auf jeden Fall eine Herausforderung.

A: Wie siehst du das? Ich sehe das auch so mit den vielen Eindrücken, die man in kurzer Zeit und der Speed, mit dem sich rundherum bei uns alles entwickelt. Ich sehe es, du hast ja AI schon angesprochen, wo natürlich die künstliche Intelligenz trotzdem zu vielen Bereichen sowas wie der Heilsbringer angeteasert worden ist, wo man sagt, man kann sich da viel Zeit ersparen, vor allem mit KI im Design. Das heißt, für dich ist die Ressource Zeit auch ein Riesenthema. Zeit, wenn man die Ressource nimmt, ist auch wahrscheinlich beim Recherchieren, beim Auseinandersetzen ein Riesenthema. Wo würdest du eigentlich im gesamten Prozess, wenn man so sagt, man recherchiert, man designt, man konzeptioniert, man brieft, man macht die ganzen Punkte, die es gibt, wo siehst du da AI einen Einzug nehmen in deinem Bereich? Wo nutzt du KI im Design womöglich schon? Das können wir in einem separaten Teil auch noch einmal besprechen. Aber wo glaubst du, wo so die größten Ankerpunkte sind, dass du als Designer AI für dich im täglichen Gebrauch dann integrierst?

B: Also, wie schon vorher erwähnt, bin ich ein großer Enthusiast neuer Technologien. Natürlich sage ich jetzt nicht nur, weil es neu ist, ist es gut und ist es für mich super. Aber grundsätzlich würde ich mich schon eher als Verfechter von dem AI, von dieser AI bezeichnen und versuche auch seit geraumer Zeit, schon bevor die GPT, dieser GPT-Trend auf einmal aus der Erde geschossen ist, mich auch schon davor damit beschäftigt, natürlich jetzt noch mehr, weil auf einmal ist die ganze Welt am Reden und auch die tiefsten Nischen der Wirtschaft haben erkannt, dass AI irgendwie bei ihnen am Tisch sein muss, so dass sie wettbewerbsfähig bleiben können. Und hinsichtlich dessen, wie es mich KI im Design begleitet, eigentlich ist begleiten eh das richtige Wort. Es ist ein Begleiter von mir und es kann in sehr vielen Bereichen sehr viel Zeit oder sehr viel zeiteffizienter gestalten. Insbesondere, wenn es darum geht, auch Gedanken zu sortieren, Gedanken auf einen Punkt zu bringen und zu formulieren, so dass man es teilweise selber versteht, weil der Kopf von einem Designer ist teilweise, weil man einfach so viele Eindrücke von der Umwelt aufschnappt, ist teilweise Chaos im Kopf.

A: Darf ich da gleich einsteigen, tiefer, weil das ist natürlich ein Thema, was mich schon interessiert. Kann ich das so verstehen, dass es, also ich praktiziere es auch zumindest so, ich schreibe alles, was direkt im Kopf ist, direkt rein in die Tastatur und dann lasse ich mir das für mich zusammenfassen?

B: So in die Richtung, ja.

A: Vielleicht sagst du mal ein bisschen dazu, wie das bei dir von statten geht und vor allem in welchem Prozessbereich, also wo würde das bei dir KI im Design zum Einsatz kommen?

KI im Design: Chat GPT4 als Dialogpartner!

B: Meistens ist es in der Vorarbeit, wenn man jetzt ein Branding-Projekt betrachtet oder auch zum Beispiel ein Webdesign oder User Interface Projekt betrachten, fangt im Endeffekt, egal welches dieser Projekte es ist, es ist immer die Vorarbeit, die man machen muss oder die ich mir in meiner Routine als Ausgangspunkt, als initialen Ausgangspunkt gewählt habe, ist es natürlich in dieser Konzeptphase, wo man versucht, das Moodboard zu erstellen, die Eindrücke down zu narrowen, Chaos im Kopf und im typischen Prozess versuche ich herzugehen und in irgendeiner Art und Weise zu formulieren, was ich mir vorstelle, dass das rauskommt, in welche Richtung das gehen sollte. Und da hilft halt zum Beispiel GPT sehr diese Richtung genauer zu erkennen, in die man sich hinbewegen will mit dem Projekt. 

A: Das heißt, es ist sowas wie ein Dialog?

B: Es ist wie ein Dialog, ja.

A: Also eigentlich ist das ein wunderbarer, schneller Ersatz für einen Austausch, den du normal zwischenmenschlich machst. 

B: Genau, ja.

A: Und den kannst du mit dem machen, weil du für deine Arbeit ein qualitatives Feedback durch KI im Design bekommst, das dir wieder weiterhilft. Kann man das so zusammenfassen?

B: Ja, ein Feedback.

A: Oder eine Zusammenfassung von deinen Gedanken. Du sagst, okay, ich formuliere das so, dass es den nächsten Schritt überhaupt ermöglicht und du sagst, okay, das tue ich weiter, weil der Weg stimmt so jetzt für mich. 

B: Genau, genau. Da ist es auf jeden Fall ein super Assistent. Und seitdem es eben die von OpenAI die GPTs gibt, die jetzt vor einigen Monaten, ich glaube vor drei Monaten oder so, gelauncht wurden, habe ich mir auch schon einen GPT erstellt, der genau auf diese Tätigkeiten für KI im Design zugeschnitzt ist, sodass ich da auch wieder Zeit einsparen kann und nicht jedes Mal wieder von Anfang an prompten muss, sondern der weiß schon, um was es geht und dann muss man nur noch das Projekt erläutern und die Gedanken, die einem gerade durch den Kopf gehen, irgendwie versuchen auf den Punkt zu bringen, sodass GPT dann damit weiterarbeiten kann. Zusammengefasst ist es quasi einfach ein Bibliothekar. Ich versuche diese Analogie jetzt mal anzustellen. Ein Bibliothekar, du gibst ihm ein Buch und er weiß, in welches Regal es zu stecken ist und er kennt dieses Buch. Und so ist das für mich. Mein Gedanke ist ein Buch und er weiß, in welches Regal es zu stecken ist, zu welchen anderen Büchern, also zu welchen anderen Gedanken und gibt mir dann einen Auszug. In diesem Regal sind diese anderen Gedanken auch noch, die du mit dem Gedanken zusammenfügen kannst. Könnte funktionieren die Analogie.

KI im Design. Für Copywriting

A: Das war jetzt das Thema, wie man bei einem Konzept oder beim Niederschreiben von Ideen, sagen wir es mal so, es ist ja dann trotzdem ein zu Papier bringen oder in digitale Form zu Papier bringen, was einem so durch den Kopf geht, was einen beschäftigt. In einer geschärften Version, mit der man weiterarbeiten kann. Gibt es woanders auch noch Themen, wo du KI im Design einsetzt und vielleicht sagst du mir auch dazu, welche KI im Design du dort verwendest oder welche Plattformen. Und ja, vielleicht sagst du mir da ein paar Sachen.

B: Copywriting auf alle Fälle. Werbetexte. 

A: Aber auch Chat GPT in dem Fall. 

B: Ja, ja, genau. GPT für Werbetexte. Bin ich auf jeden Fall eigentlich sehr positiv überrascht von der Qualität von GPT4.

Mit künstlicher Intelligenz Texte schreiben

A: Wird auch immer besser.

B: Es wird immer besser, aber man muss lernen, zu prompten. Also, ich glaube, jeder, der AI in Zukunft verwenden will und muss und kann und darf, der muss auch das Prompten lernen, weil der Text ist meistens nur so gut wie der Prompt und wenn der Prompt schwammig ist, dann kann es auch sein, dass das Ergebnis schwammig ist und natürlich muss man dann auch mit einem kritischen Auge draufklicken und schauen, okay, ist das jetzt ein qualitatives Ergebnis oder ist das ein kompletter Topfen?

A: Ja, man merkt es einfach auch, wie du sagst, wenn man es zu wenig konkretisiert, die Themen, fängt das Ding einfach zum Halluzinieren an und dann kommen die typisch schwammigen Punkte, Texte raus, die man kennt.

B: Ja, oder es erfindet irgendwas, was nie, also es stellt irgendwelche Interpretationen an, die völlig falsch sind. Ja, also es gibt da gewisse Schemen, wie man am besten prompten kann, sodass das beste Ergebnis rauskommt. Das sicher die, also das die wenigsten wissen, wie es funktioniert und wo ich der Meinung bin, dass das in Zukunft noch sehr wichtig werden wird, wenn man sich überlegt, was noch alles dazukommen kann KI im Design.

KI im Design: Das Copywriting mit Chat GPT

A: Aber so für Copywriting. 

B: Copywriting auf alle Fälle. 

A: Das ist wirklich eine Zeitersparnis, das kann man sagen. Früher hat man das mit Textern gemeinsam gemacht, hat sich zu Briefings getroffen, hat das online irgendwie gemacht, hat das rebrieft, hat wieder einen Text bekommen, korrigiert. Das geht jetzt wirklich in einer Schnelligkeit, die erschreckend ist. Positiv im Sinne.

B: Und wenn es halt um Ideen-Generation geht, verwende ich es auch sehr gern, weil meistens, also man muss, meistens sind die Ideen beziehungsweise die Lösungen, die man von der AI erwartet, nicht so gut, wie ich es gerne hätte. Aber sie bringen mich meistens auf was Neues. Also es ist ein Sprungbrett. Ich habe selten irgendwie eine Idee zu einem Projekt oder egal welche Idee, von einer von GPT bekommen, wo ich gesagt habe, wow, das ist es. Aber es bringt wieder neue Gedankenimpulse, die ich dann anstrebe und anstelle. Und meistens komme ich dann auf irgendeine richtig coole Idee durch diese semi-guten Vorschläge von der AI.

A: Würdest du sehen, dass das nicht ohnehin ein Prozess ist, oder der Sinn eines Dialogs, dass man sich im Gespräch eigentlich weiterentwickelt und dass ein Austausch essentiell ist für Kreativität? Kann man sagen, wenn du Einzelgänger bist, kannst du nicht kreativ sein? Ist ein Dialog, egal ob das jetzt mit Maschinen ist, oder mit Menschen, nicht ohnehin das wichtigste Element für ein gutes Produkt?

B: Ja, das kann man so sagen.

A: Und kommt durch das Reden sowieso immer nur zu Besseren?

B: Ja, kann man so sagen.

KI im Design: Bildgeneratoren

A: Also so gesehen ist die KI im Design da schon sehr weit, weil sie uns da schon massiv unterstützt.

B: Ja, auf alle Fälle. Genau, und der letzte Punkt ist Image Generation, DALL-E, Midjourney, das sind so die gängigen AIs, die ich nehme. Tatsächlich aber null für den Designprozess, weil da also da kommen sie noch nicht mit. Diese Generative Images sind zwar sehr gut und richtig impressive teilweise, aber dass sie jetzt irgendwie Substitut zu meinen Designs werden, das haben wir noch nicht.

A: Da muss man vielleicht ein bisschen differenzieren, das eine ist Image und das andere, wenn man wirklich über Logodesign nachdenkt, da sind noch mal Welten. 

B: Auf alle Fälle, ja. 

A: Bei Logoentwicklungen oder Brandings ist überhaupt nichts in Sichtweite, eh für dich auch nicht. Weil da habe ich einiges probiert einmal, dass ich in meinem Logo was machen lasse. Da kommt eigentlich Sachen aus. Es gibt aber Leute, die damit vielleicht happy sind, aber es ist nicht der Qualitätsanspruch, der da steht.

B: Es ist quasi Konkurrenz zu den Fivers dieser Welt, 50 Euro Logo Generations dieser Welt. Da könnte ich mir vorstellen, dass einige Freelancer Aufträge verlieren, weil ein Kunde das schon mit einer DALL-E generiert hat, eventuell. Aber ich sage jetzt mal, in einem ganzheitlichen Prozess, weil sowas wie ein Logo alleine, das verkaufe ich gar nicht, weil kein Logo kommt alleine. Und das ist auch das, was viele Kunden nicht verstehen. Aber kein Logo kommt alleine, zumindest bei mir nicht, weil einfach noch so viele andere Sachen dazugehören.

A: Aber ich habe das oft gehört in den letzten 20 Jahren, ich brauche nur ein Logo. Ich mache mich selbstständig, ich brauche ein Logo. Das ist so der klassische Opener für ein Geschäftsidee.

B: Und natürlich könnte ich jetzt dem ein Logo geben, aber ich will es nicht, weil das ist einfach mehr und da muss man seine Prinzipien haben. Aber ja, das ist ein anderes Thema.

A: Also im Branding selber siehst du überhaupt keine KI

B: Momentan noch nicht.

A: Denkst du, dass es kommen wird? Denkst du, dass es bei KI im Design soweit geht, dass wir einen Prompt schreiben mit einem geilen Konzept, das kann auch mehrere Seiten sein, wo man wirklich ins Detail geht und eine Marke schriftlich ausformuliert, wie man es haben will, und es kommt dann eben was Vernünftiges raus?

B: Ja, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das kommt.

KI im Design. Photoshop und InDesign

A: Glaubst du jemals, dass es ohne Leute wie dich gehen wird?

B: Nein, aber… Das ist ein Nein, aber… Ich glaube, dass mehr Leute wie ich zu Art Directors werden und die AI die Designer. Also es wird mehr Koordination. Du musst quasi die AI koordinieren, du musst einfach lernen, wie managst du den Input, den du der AI gibst, und natürlich auch den Output.

A: Also vielmehr wirklich der kreative Prozess beim Designer bleibt, und der ausführende Prozess des Hinschreibens, des Visualisierens in Richtung AI gehen wird. Kann man das so sagen? InDesign wird es in zehn Jahren nicht mehr geben, weil es kein Mensch mehr braucht?

B: InDesign?

A:  Adobe wird Probleme haben, weil Photoshop niemand mehr benötigt. Wenn wir das alles über KI machen, kann man soweit gehen. Also in zehn Jahren ist es unabhängig davon, ich sage, wenn man diesen Gedanken fertig denkt, könnte sowas passieren.

B: Ich glaube schon. Es kann passieren. Natürlich kann es sein, dass man dem Ganzen zu viel beimisst, aber ich glaube schon einfach, dass die Technologie sehr mächtig ist und was man so hört, wenn man abseits der Klatschzeitschriften sich ein bisschen informiert, ist da sehr viel noch am Kommen und sehr viel weiter, wie man eigentlich jetzt schon sieht, auf alle Fälle. Aber ja, ein Ding wollte ich noch hinzufügen zu dem, wie ich KI im Design nutze. Ich finde tatsächlich die Photoshop AI recht hilfreich, wenn es darum geht, Bilder zu erweitern.

A: Super, genau.

B: Ich finde, es funktioniert fabelhaft und nutze eigentlich auch am laufenden Band. Ich nutze Photoshop AI für Brandings, weil Bildmaterial natürlich in jedem Branding, Guide, in jedem Manual ist irgendwie ein bisschen Fotografie dabei, Mockups und so weiter, Branding in Action, und da nutze ich die Photoshop AI eigentlich richtig gern. Hier funktioniert KI im Design sehr, sehr gut. Weniger zum Hinzufügen von irgendwelchen Gegenständen, sondern meistens ist die Resolution vom Mockup unpassend oder ich möchte es auf irgendeine andere Resolution vergrößern oder verkleinern und dann ist die Photoshop AI für das eigentlich super geeignet.

KI im Design: Branding im Social Media Bereich

A: Genau, sehr gut. Wenn man sich das Thema Video anschaut, wie weit betrifft dich das, dass du sagst, wenn du jetzt einen Kunden im Bereich Branding betreust, ist er trotzdem bewegter Content oder Videos, sieht man ja von den Themenbereichen, von dem Social Media Bereich, wirklich ein sehr, sehr wichtiges Thema mittlerweile. Wie beschäftigst du dich damit? Ist da AI für dich irgendwo ein Touchpoint, wo du sagst, du möchtest mal weitergehen oder bist du schon mittendrin?

B: Tatsächlich fällt Video für mich gar nicht zu meinen Kompetenzgebieten. Ich habe es mir natürlich gründlich überlegt, ob ich mir dieses Kapitel auch noch anfangen sollte, also jetzt auf herkömmliche Art und Weise, aber alles was Video betrifft, tue ich eigentlich outsourcen an meine Subunternehmer. Da habe ich ein paar kleinere Video-Fotoproduzenten. Früher habe ich die Fotos selber gemacht. Mittlerweile tue ich das outsourcen, weil es mich einfach nicht interessiert, ich sage es ehrlich.

A: Das ist eine wichtige Entscheidung, wenn man auf die eigenen Ressourcen schaut. Man muss sich auf das konzentrieren, was man gerne macht.

B: Das, was man gerne macht, sollte man gut machen und dafür richtig gut.

KI im Design: Videos und mehr

A: Das ist wahrscheinlich sowieso so ein Riesenthema unserer Zeit, wenn man sich anschaut, es gibt nur ganz große, viel kleine. Und das geht alles immer schneller. Das heißt, wenn du da, so wie es früher geheißen hat Full-Service-Agentur war Markenzeichen, heute ist es für mich Albtraum, weil es gibt keine Full-Service-Agentur mehr, weil es so breit ist, dass du, du kannst zwar alles anbieten, aber du musst sicher sein, dass du das nicht in Haus hast, sondern du musst über ein super Netzwerk verfügen, von wirklich Profis, die du dir dann punktuell dazukaufst und sagst, okay, aber die habe ich dann mit einer Macht da. Und das Gesamtkonzept musst du immer verstehen. Ich glaube, das ist heute viel wichtiger, dass du die ganzen Knotenpunkte und alles, was es rundherum gibt, die ganzen Eindrücke, dass man die für sich selber gut formuliert und filtert und dann für den Unternehmer aufbereitet, dass der wieder etwas tun kann damit.

B: Genau, ist absolut richtig. Dennoch ist auch das Videothema sehr spannend und gerade sehr am Polarisieren mit SORA, der neuen AI von OpenAI. 

A: Wie heißt die nochmal? 

B: SORA. Die vor gut einem Monat war die Keynote gigantisch. 

A: Die gibt es jetzt schon? Die kann man schon verwenden? 

B: Nein, sie haben es restricted auf einzelne User, weil es so mächtig ist. Aber Prompt Video Generation und in einer Qualität, dass die Ohren schlackern. Also wirklich.

A: Wie schaut so ein Video aus?

B: Es sind einminütige Videoclips, die man machen kann. Es schaut einfach aus, wie wenn man es mit einer Kamera gefilmt hätte. Nach dem Interview kann ich gern das zeigen, das ist wirklich irre. Man glaubt nicht, dass das eine AI gemacht hat.

A: Wie stehst du zu dem Thema? Du bist ja trotzdem als Designer, du fotografierst gerne nebenbei, du schaust dir reale Dinge an, was dich von denen inspiriert. Siehst du da für dich einen Konflikt in dem, dass du zukünftig, wenn du Medien wie Social Media oder Internet-Themen oder Google-Suche oder Behance, wenn du diese ganzen Plattformen konsumierst, dass du womöglich 100% AI-generated Content siehst, vom Text, vom Bild, siehst du da irgendwo ein Problem drinnen, auch wenn das sehr realistisch ist? Oder ist es egal, weil du das auch nicht überprüfen kannst, ob ein Fotograf in Neuseeland das Foto gemacht hat, weil du noch nie dort warst? Wie siehst du das? Siehst du das eher komisch, oder ist es nicht so wichtig, weil wenn es eine schöne Konzeption ist und ausdrückt, was du ausdrücken willst, ist es trotzdem berechtigt?

KI im Design: Behance Content zu 100% von KI

B: Gute Frage. Hoffentlich. Es sind, glaube ich, gemischte Gefühle irgendwie. Einerseits ist die Frage, ob 100% des Contents, den man vielleicht in 5 Jahren auf Behance sieht, von AI generiert ist, glaube ich jetzt nicht. Weil es, wie wir ja geredet haben, der Designer wird zum Art Director und irgendwer muss ja auch sagen, was das Design sein soll. Und folglich bin ich jetzt eigentlich nicht 100% davon überzeugt, oder bin nicht der Meinung, dass das die Plattformen einnehmen wird in einer Intensität, dass nur noch das drauf ist. Aber natürlich, ein Punkt ist das mit den Medien, auch die ganzen Deepfakes, die gerade so kursieren. Das ist schon bedenklich, dass man einfach weiß, was ist noch echt und was ist nicht echt. Wenn man es jetzt im Künstlerischen betrachtet, sehe ich es nicht so problematisch.

A: Wenn man sagt, wenn es gut ist, ist es egal, wo die Quelle ist. Und wenn es für mich werblich interessant ist, dann ist es gut, dann wird es schön gemacht. 

B: Ja, und das ist immer noch irgendwo Kunst. Und das ist für mich, da sehe ich jetzt nicht so meine Bedenken, aber was das mit den Medien macht…

A: Kann es sein, dass dann Offline-Themen, also reale Dinge, einfach wieder mehr in den Vordergrund rücken? Weil diese Richtung, die es jetzt annimmt, diese hohe Dynamik, Schnelligkeit, man merkt es ja auch bei den Facebook Audiences, in die Richtung, wo es geht, wo einfach im Prinzip die KI schaut, wer passt in meine Richtung. Ich kann mir, wenn man das weiterspinnt, genau so vorstellen, dann customizet meine Werbebotschaft, die KI für diese Audiences dann weiter. Also solche Dinge sind jetzt nicht an den Haaren beigeholt, sondern das ist ja nicht weit weg im Prinzip, aber das passiert wahrscheinlich auch in absehbarer Zeit. Wichtig ist, dass wir unterscheiden, dass man das Reale noch spürt. Das ist eher sowas, wo man, das ist deine Meinung, die teile ich natürlich, das wird man immer merken. Und wenn man es vielleicht nicht in diesem Social-Media-Bereich merkt, weil das Publikum, das es konsumiert, vielleicht auch nicht braucht, diese Realität, dann wird man es irgendwo anders konsumieren. Also das ganze reale Leben wird sich vielleicht wieder dann mehr hinverlagern eben zu einem Dialog, zum zwischenmenschlichen Austausch, wie auch immer. Also das kann passieren. So im Großen und Ganzen kann man zusammenfassen, die KI wird kreative Menschen definitiv nicht ersetzen. Das kann man glaube ich zusammenfassen aus unserem Gespräch. Es braucht immer jemanden, der einer Maschine einen Befehl gibt. Die Maschine dürfte aber dafür nachher zukünftig genialer ausführen wie heute. Das kann man schon sagen. Sie dürfte aber wesentlich besser werden. Das darf man auch von den Mitarbeitern erfordern. Also erwarten, dass sie immer besser wird. Und so darf man es auch von einer Maschine erwarten, dass die immer besser wird. Dass das, was sich der Designer vorstellt, einfach auch genauso umgesetzt wird.

B: Und es heißt ja, der Begriff heißt ja nicht umsonst Design Thinking. Thinking. Solange die KI nicht denken kann, wird es uns Designer nicht ersetzen, wenn sie denken kann, muss man das Buch vielleicht nochmal, das Kapitel nochmal neu schreiben.

A: Dann machen wir wieder ein Interview, wir beide.

B: Ja genau, starke AI. Also ich habe keine Angst, weil ich weiß mich selbst anzupassen. Und das eher zu meinen Gunsten zu nutzen, als mich davor zu verstecken und zu sagen, es gefährdet mich.

A: Schöner Schlusssatz. Ich möchte sagen, vielen Dank für das tolle Interview. Es hat mir sehr Spaß gemacht.

B: Gerne, gerne. Danke auch.

A: Ich habe wieder sehr viele neue Eindrücke gekriegt. Du weißt, mir macht es immer sehr viel Spaß, wenn wir gemeinsam reden. Es ist immer sehr angenehm, sehr ruhig und immer ein guter Austausch. Vielen Dank nochmal. Ich wünsche dir alles Gute.

B: Gerne, danke dir.

A: Und sobald ich mein Interview fertig habe und es dann live auf unserem Blog ist, schicke ich dir gerne den Link weiter. Ich würde mich freuen, wenn du den sharest. Das geht bei unseren Sachen auch darum. Ich habe dahinter alles Mögliche schon eingerichtet, dass wir den Traffic steigern. Wenn du den sharest, ist super, dann haben wir mehr Traffic. Ja, danke. Alles Gute. Bis bald. Ciao.

Fazit

Das Fazit dieses tiefgehenden Experteninterviews reflektiert den aufregenden Schnittpunkt, an dem traditionelle Kreativität auf fortschrittliche Technologie trifft. Unser Gast hat eindrucksvoll demonstriert, wie die fundierte Kenntnis in Wirtschaft und eine starke Basis im Design zu innovativen und zukunftsorientierten Konzepten führen. Die Einblicke in seinen Gestaltungsprozess – von der Inspiration bis zur finalen Designausarbeitung – offenbaren eine bewundernswerte Verschmelzung von strategischem Denken und kreativer Entfaltung.

Besonders bemerkenswert ist seine Adaptionsfähigkeit an neue Technologien wie KI, die er als Werkzeug sieht, das den kreativen Prozess unterstützt, anstatt ihn zu ersetzen. Seine Vision einer Zukunft, in der Designer zu Art Directors werden, die KI als Instrument nutzen, zeigt eine aufregende Entwicklung im Designbereich. Es wird deutlich, dass KI-generierte Inhalte zwar beeindrucken, aber die menschliche Kreativität, Intuition und das konzeptionelle Denken unabkömmlich bleiben.

Der Dialog, sei es mit Menschen oder Maschinen, wird als essenzielles Element für kreative Exzellenz hervorgehoben. Trotz der rasanten technologischen Fortschritte bleibt die Bedeutung des echten, zwischenmenschlichen Austauschs und des ‚Design Thinkings‘ unverändert zentral. Die leidenschaftliche und differenzierte Betrachtungsweise unseres Gastes lässt uns optimistisch in eine Zukunft blicken, in der Design seine Relevanz und seinen Wert nicht nur behält, sondern durch den Einsatz von KI in seiner Ausführung und Effizienz weiter gestärkt wird.

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