Marketing-Automatisierung fand ihren Ursprung in der E-Mail Automation (Dalla & Peter, 2018, S. 119). Bereits 2021 gaben 65% der Unternehmen an E-Mail Automation in der Kommunikation einzusetzen und 40% wollten diese Automatisierung in den Folgejahren weiter ausbauen (Ascend2, 2021, S. 9). Das sind nur zwei von vielen Gründen, warum du dir die E-Mail Automation genauer anschauen solltest. Wir haben hier einen Überblick für dich.
Was ist E-Mail Automation?
Diese Art der Automatisierung erfolgt meist über ein Tool, das es dir ermöglicht E-Mails vorzuschreiben und dann zu einem zuvor bestimmten Zeitpunkt automatisch zu versenden (Patel, k.D.). Dieser Zeitpunkt kann ein Datum darstellen. Es kann sich dabei aber auch um einen Trigger handeln, der von potenziellen Kundinnen und Kunden ausgelöst wird und dann den Versandprozess startet. Beispiele hierfür wären die Anmeldung zu einem Newsletter, die eine Willkommens-E-Mail triggert, oder der Kauf eines Produkts, auf welchen hin eine Bestellbestätigung verschickt wird.
Vorteile der E-Mail Automation
Der erste Vorteil der E-Mail Automation liegt klar auf der Hand: du musst wiederkehrende E-Mails nicht mehr einzeln an alle Kontakte verschicken (Patel, k.D.). Damit sparst du dir wertvolle Zeit, die du in wichtigere Tätigkeiten investieren kannst. Einen weiterer Vorteil stellen die gesammelten Daten dar, die du durch die E-Mail Automation erhältst. Denn ein entsprechendes Tool bündelt alle Informationen über deine Kundinnen und Kunden. Diese zeigen dir mit jedem Öffnen einer E-Mail und jedem Klick auf einen Button, welche Interessen sie haben. Damit erfährst du, in welcher Phase der Customer Journey sich ein Kontakt gerade befindet und welche Inhalte sie zu einem Kauf animieren könnten. Ist die E-Mail Automation auch noch an dein CRM-System gebunden, kannst du diese Daten optimal über die gesamte Customer Journey hinweg festhalten und sie als Grundlage für zukünftige Unternehmensentscheidungen nutzen (Dalla & Peter, 2018, 119).
Trotz Automatisierung verlieren die E-Mails aber nicht ihren persönlichen Bezug. Neil Patel zeigt in seinem Blogartikel auf, dass die Personalisierung auch weiterhin ein wichtiger Aspekt in deinen E-Mails bleiben wird (Patel, k.D.). Auch die Marketing Automation Trends 2023 sprechen von einem Personalisierungstrend in diesem Jahr. Die Möglichkeiten der Personalisierung in E-Mail Automation Tools geht weit über eine personalisierte Anrede hinaus. Von passenden Betreffzeilen, über personalisierte Inhalte in der E-Mail bis hin zu personalisierten Versandzeiten, stehen dir alle Möglichkeiten offen.
Wann du keine E-Mail Automation verwenden solltest
Es gibt Momente, da solltest du von einer E-Mail Automation absehen (Patel, k.D.). Natürlich erspart sie dir viel Arbeit, behalte aber immer die Customer Experience im Auge. Deine Kundinnen und Kunden werden sich nicht beschweren, wenn sie eine automatisierte Bestellbestätigung erhalten; das sind sie ohnehin schon gewohnt.
Wenn eine Kundin oder ein Kunde ein Problem mit der Bestellung hat, könnten automatisierte E-Mails mit Verweisen auf die FAQs der Webseite Unmut stiften, was schlecht auf deine Marke reflektieren würde. Sobald es also um individuelle Anliegen deiner Kundinnen und Kunden geht, solltest du von der E-Mail Automation absehen (Patel, k.D.). Positiv allerdings ist es, wenn du automatisierte Antwort-E-Mails auf Kundenanfragen verschickst, die den Erhalt der Anfrage bestätigen und Kundinnen und Kunden sagen, bis wann sie mit einer Antwort rechnen können.
Rechtliche Hinweise zur E-Mail Automation
Bevor du (automatisierte) E-Mails verschicken darfst, musst du dir die Einverständnis der Kundinnen und Kunden holen, um die Datenschutzgrundverordnung einzuhalten (Heukrodt-Bauer, 2021, S. 60). Am einfachsten geht das mit einem Formular auf deiner Webseite, das die Informationen der Kontakte festhält, aber auch die Zustimmung zum E-Mail-Erhalt mit einem Zeitstempel abspeichert. Diese musst du nämlich in jedem Fall haben (Heukrodt-Bauer, 2021, S. 62f).
Auch bei den Inhalten deiner E-Mails gibt es rechtlich laut Heukrodt-Bauer (2021, S. 66) ein paar Dinge zu beachten:
- Dein Unternehmen muss als Versender ersichtlich sein
- Werbliche Inhalte müssen also solche gekennzeichnet sein
- Empfänger*innen müssen die Möglichkeit haben, sich vom E-Mail-Service abzumelden
Zu guter Letzt musst du bei der Auswahl deines E-Mail Automation Tools auch darauf achten, dass es DSGVO-konform ist. Als Auftraggeber*in bist du dafür verantwortlich, dass Dritte die Daten deiner Kundinnen und Kunden DSGVO-konform nutzen (Heukrodt-Bauer, 2021, S. 67).
Fazit
E-Mail Automation stellt einen guten Einstieg in die Marketing-Automatisierung dar. Du kannst innerhalb weniger Stunden bereits erste Prozesse automatisieren. Wichtig ist, zu wissen, wann die Automatisierung ihre Grenzen erreicht und welche rechtlichen Vorgaben erfüllt werden müssen. Hier lohnt es sich außerdem immer eine rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
Alles, was nun also fehlt sind die Inhalte deiner E-Mail Automation. Dafür haben wir dir in einem Artikel zusammengefasst, auf was du bei der Erstellung von Inhalten für die Marketing-Automatisierung achten solltest.
Literaturverzeichnis
Ascend2. (2021). The State of Marketing Automation. Ascend2. Abgerufen am 13. März 2023 von https://ascend2.com/wp-content/uploads/2021/07/The-State-of-Marketing-Automation-Survey-Summary-Report-210722.pdf
Dalla Vecchia, M. & Peter, M.K. (2018). Marketing Automation: A project framework in support of digital transformation. In Dornberger, R. (Hrsg.). Business Information Systems and Technology 4.0. Springer. (S. 117 – 132). https://doi.org/10.1007/978-3-319-74322-6
Heukrodt-Bauer, S. (2021). Rechtkonforme E-Mail Marketing Automation. In Hannig, U. (Hrsg.). Marketing und Sales Automation (2. Aufl.). Springer Gabler. (S. 59 – 71). https://doi.org/10.1007/978-3-658-15260-4
Patel, N. (k.D.). How to Utilize Automated Email Marketing. Neil Patel. Abgerufen am 13. März 2023 von https://neilpatel.com/blog/automated-email-marketing/
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